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Geschrieben von tuerk am 02.01.2016 um 21:00:

  In der Hexenküche (galvanik)

Hallo Jungs,
heute habe ich ein bisschen Oberflächenveredelung von Messing gespielt. Ein paar Teile habe ich versucht zu verzinken. Ein Behälter mit Wasser und etwas Rohrex gemischt, das ergibt ein Elektrolyt. Ein Stück Zinkblech und ein Labornetzteil fertig war das "GALVANISATIONSGERÄT". Im internet gibt es einige Fertiggeräte wie z.B. ---KLICK---, das ist eigentlich preiswert. Das vernickeln mit dem Zeugs von Tifoo ist mir zu Gesundheitsschädigend die Dämpfe sind zu gefährlich die beim erhitzen entstehen.
Ich habe mit verschiedenen Spannungen und Stromstärken getestet. Das Ergebnis war eigentlich zufrieden stellend. Ein paar Cent Stück habe ich dafür geopfert. Nach dem galvanisieren war die Oberfläche noch nicht zufrieden stellend aber nach dem sauber machen strahlte die Zink Oberfläche. Ich werde mir ein richtiges Galvanisationsgerät selber bauen und mit fertigen Nickelelektrolyt und Zinkelelektrolyt mal testen.

Das ist das vorher, nachher Bild



Geschrieben von tömchen am 02.01.2016 um 21:37:

 

Und beim Verzinken geht die Sandstrahlstruktur weg und die Anreißlinien werden wieder sichtbar?

großes Grinsen scnr



Geschrieben von tuerk am 02.01.2016 um 21:39:

 

Nene, das Teil war nicht gestrahlt.



Geschrieben von Gasfuß am 02.01.2016 um 21:41:

 

Zitat:
Original von tömchen
Und beim Verzinken geht die Sandstrahlstruktur weg und die Anreißlinien werden wieder sichtbar?

großes Grinsen scnr



Und ich dachte es liegt an meiner Brille Cool


Gruß Gerd



Geschrieben von tuerk am 04.01.2016 um 20:30:

 

Hallo Jungs,
ich habe mich entschlossen so ein Galvanikgerät selber zu bauen. Der Anfang ist gemacht und wenn klappt läuft das Teil bis zum Wochenende. Der Grundaufbau besteht aus 8mm dicken PVC.



Geschrieben von tuerk am 05.01.2016 um 22:08:

 

Hallo Jungs,
die Kontaktschienen sind fertig 2x für die Anoden und einmal für das Werkstück.
Auf der Netzteilseite sind die Buchsen für die Bananenstecker. Mit der Wickelschiene an der Stirnseite sind die beiden Anodenschienen mit einander verbunden, die mittlere Werkstückschiene ist isoliert befestigt.



Geschrieben von Fanuc am 06.01.2016 um 08:00:

 

Hallo Tuerk,

nachträglich erst einmal herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.

Ist ein tolles Projekt. Du solltest bei der Wannenkonstruktion eine Warenbewegung vorsehen (kathodenseitig z.B. einen Schlitten mit Getriebemotor). Ansonsten verarmt der Elektrolyt an der Warenoberfläche.
Das Ergebniss und die Schichtstärkenverteilung werden um Welten besser.

Die Anoden solltest Du mit geeignetem Filtermaterial umwickeln. Der gelöste Anodenschlamm wird sonst mit auf der Ware abgeschieden.

PS. Wenn Dein Elektrolyt ein nicht schäumendes Netzmittel besitzt kannst Du die Warenbewegung auch mit leichter Lufteinblasung unter der Ware realisieren.(!!! Oelfrei !!!)



Geschrieben von tuerk am 06.01.2016 um 19:57:

 

Hallo Jungs,
die Halterungen sind fertig. Eine kleine Aquriumluftpumpe wollte ich benutzten um das Elektrolyt ganz leicht umzuwälzen.
Filtermaterial für die Anode, aber was nehmen verwirrt verwirrt verwirrt verwirrt



Geschrieben von Fanuc am 07.01.2016 um 00:31:

 

Du kannst einfach eine Flies oder Gewebe, am besten aus PP nehmen und die Anode umwickeln.
Aus welchen Material ist die Anode? Zink, Titan oder Graphit.
Nur wenn die Anode aus dem abzuscheidenden Metall ist (Kupfer > Kupferbad; Nickel > Nickelbad, Zink > Zinkbad ) musst Du sie einpacken.
Titan oder Graphit dienen nur zur Kontaktierung und der Metallgehalt im Bad muss immer wieder durch frischen Elektrolyt ergänzt werden.

Deine Anodenklemmen sollten, wenn nicht aus Titan sind nicht in den Elektrolyt eintauchen, die lösen sich sonst auf und Du bekommst Fremdmetalle in den Elektrolyt. Unter 30V passiviert Titan anodisch.

Die Pumpe zur Umwälzung ist schon mal gut, am besten noch als Filterpumpe.



Geschrieben von Fanuc am 07.01.2016 um 00:46:

 

Wenn Du vernickeln willst.

Ein Nickelelektrolyt ist nicht so besonders giftig. Hat einen PH Wert von ca.5 und besteht im wesentlichen aus Nickelsulfat, Nickelchlorid und Borsäure.
Du solltest aber die Temperatur über 50°C fahren damit die Strombelastbarkeit bei ca. 2-2,5A/dm² liegt. Andernfalls bekommst Du "Verbrennungen" an den Ecken.



Geschrieben von tuerk am 07.01.2016 um 07:28:

 

Hallo Georg,
danke für Deine Hilfe, hauptsächlich will ich vernickeln und verzinken. Die Anoden sind aus Nickel oder aus Zink und das Elektrolyt ist je ein gekauftes fertiges Zeug. In einem Video habe ich gesehen das die Anoden in einem Teebeutel ( so eine Art Flies) gesteckt haben. Die Klemmen sind nur ganz normale Krokoklemmen, die reichen nicht bis in das Bad hinein. Die Anoden und das Teil zum vernickeln hängt dann an einem Titandraht. Für die Umwälzung sollte ich lieber eine kleine Umwälzpumpe nehmen ?
Die Temperatur für das Elektrolyt sollte laut Hersteller 35 °C haben, da wollte ich auch eine kleine Aquriumheizung nehmen.



Geschrieben von Fanuc am 07.01.2016 um 07:46:

 

Hallo Tuerk,

das mit dem Teebeutel ist eine gute Idee. Welche Pumpe ist eigentlich egal, sie sollte nur keine Messingbuchsen haben. Die lösen sich mit der Zeit auf.
Bei 35°C musst Du mit dem Strom runtergehen und die Zeit verlängern. Was bei verwinkelten Teilen ein bisschen auf die Streuung geht.
Badheizungen für Nickel sind in der Regel aus Titan, Glas oder PTFE.



Geschrieben von tuerk am 09.01.2016 um 20:19:

 

Hallo Jungs,
leider ist bis Heute die Nickelanode nicht angekommen und ich habe deshalb nur verzinkt.
Wenn man es nach dem galvanisieren etwas putz sieht es schon gut aus. Die Zinkanoden habe ich große Teebeutel gesteckt und es funktioniert sehr gut. Der abgeschiedene Schlamm bleibt im Beutel und versaut nicht das Elektrolyt.



Geschrieben von JensR am 10.01.2016 um 03:42:

 

Echt beeindruckend, klasse!



Geschrieben von tuerk am 10.01.2016 um 18:42:

 

Hallo Jungs,
heute ging es nochmal weiter in der Hexenküche.



Geschrieben von Fanuc am 10.01.2016 um 20:21:

 

Hallo Tuerk,

hast Du als Galvanlowanne ein Blumenvase genommen?



Geschrieben von Fanuc am 10.01.2016 um 20:27:

 

Du kannst das Problem mit der Heizung und der Bewegung (bei Nickel) auch in einen lösen.

Heizplatte mit Magnetrührer und ein Becherglas. Das funktioniert immer.



Geschrieben von tuerk am 10.01.2016 um 20:31:

 

Hallo Georg,
leider noch eine Blumenvase, die bestellten Sachen sind noch nicht gekommen.



Geschrieben von Fanuc am 10.01.2016 um 20:32:

 

Noch eine Frage,

ist Dein Zinkbad ein Zink/Nickel alkalisch?



Geschrieben von tuerk am 10.01.2016 um 20:53:

 

Hallo Georg,
laut Beschreibung, Alkalischer Zink-Nickel-Elektrolyt.


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