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Geschrieben von Lus am 30.09.2013 um 20:20:

  Motor Optimum BF20

Freunde der Baumaschinen und des Maschinenbaus

Anscheinend bin ich nicht der einzige, der Probleme mit dem Originalmotor der Opti BF20 hat.

Bei mir wie folgt:
Extremer Funkenschlag, dabei manchmal Stottern, dabei scheinen hohe Ströme zu fliessen, denn sie 10A Schmelzsicherung im Keller gibt regelmässig auf.

DIe Wicklungen habe ich geprüft, alle haben den gleichen Widerstand und die gleiche Induktivität (15mH). Also OK.


Ein Problem scheint die Qualität der Schleifkohlen zu sein. Ich nehme an, dass sie einen hohen Übergangswiderstand haben, hüpfen, darum stockt der Strom, was die Steuerelektronik durcheinanderbringt, so dass sie manchmal hohe Stromstösse abgibt.

Folgendes habe ich versucht:
- Timing einstellen (verdrehen des Motorgehäuses mit Magneten gegenüber der Endkappe mit Kohleschacht). Verbessert die Situation, löst das Problem aber nicht vollständig.

- Entsörkondensator an Motor. Das findet die Steuerelektronik ncht lustig. Also wieder weg damit.


Folgendes möchte ich versuchen:
- Bessere Schleifkohlen, mit Silber- oder wenigstens Kupferanteil. Weiss jemand, wo man sowas kriegt?

- Oder hat jemand andere Ideen, Erfahrungen um den Lauf der Kohlen zu verbessern (härtere Federn, Kohledämpfer...)?


Drehstrom und FÜ möchte ich noch nicht gerade einbauen, erstmal schauen, ob sich der Originalmotor verbessern lässt.



Geschrieben von Lus am 03.10.2013 um 08:52:

 

Keine Erfahrungen damit?

Dann berichte ich noch von meinen Beobachtungen: Die Kohlen sind wirklich sch.....limm:
Man sieht, dass die Fläche, die eigentlich auf dem Kollektor aufliegen sollte, rauh und bröcklig ist, und dass darum nur ein kleiner Teil aufliegt. Die Folge ist klar: Zu hoher Strom pro Fläche, zu viel Widerstand, zu viel Hitze, zu viel Funken...

Also habe ich gedacht, OK, die Kohlen sind überhitzt und abgebrannt, und so habe ich neue montiert. Damit sie länger halten, wollte ich sie einlaufen, bis die ganze Fläche aufliegt. Also habe ich den Motor mal ohne Last 24 Stunden bei mittlerer Drehzahl laufen lassen. Das Problem: Die Kohlen brechen am Rand aus, bevor die ganze Fläche aufliegt.

Das kann doch nicht sein, dass eine Maschine, die sonst nicht ganz so schlimm ist, an so einem Detail scheitert.

Hat jemand Erfahrungen mit einem guten Schleifkohlelieferanten?

Besten Dank!



Geschrieben von manufa mog am 04.10.2013 um 07:10:

 

Hallo Lus,

ist die Lagerung des Motors i.O. (Spielfrei)?, wenn ja solltest Du, vorrausgesetzt Du hast die Möglichkeit, mal den Kollektor überdrehen, wenn die Kohlen tanzen ist das kaum sichtbar...

Gruß, Udo



Geschrieben von Lus am 04.10.2013 um 09:46:

 

Die Möglichkeit habe ich. Schaublin 102.

Ist unterdessen gemacht, war bitter nötig...

Dann habe ich noch etwas Übles gesehen:
Der Kohleschacht besteht ja aus Messing und ist in Kunststoff im Motorkopf (Aluguss) eingebettet. Anscheinend war der Kohleschacht mal so überhitzt, dass der Kunststoff weich wurde. Dadurch lag er nicht mehr genau radial, hat den Kollektor an der falschen Stelle getroffen, was wahrscheinlich dazu geführt hat, dass immer für kurze Zeit zwei Wicklungen kontaktiert waren, bzw. kontaktiert worden wären bei voller Kohlenbreite. Daher die Überströme und der seitliche Kohlenabbrand.

Ich habe den Kohleschacht nun mit dem fetten Lötkolben erhitzt, wieder exakt radial ausgerichtet und neu mit hitzefestem Epoxydharz vergossen.

Jetzt wird das Motörchen dann noch sanft eingelaufen und dann geht es wieder los, Testbericht folgt!



Geschrieben von Sandokahn am 04.10.2013 um 10:53:

 

Hallo Lus
Das was du da beschreibst hat mich damals zu Paulimot getrieben, eben um der ganzen Sache mit dem Motorproblemen zu entgehen.
Aber schön das du darüber berichtest.



Geschrieben von Lus am 07.10.2013 um 14:22:

 

Nach sage und schreibe etwa 70 Stunden (3 Tage & 3 Nächte) bei 60V im Leerlauf waren die Kohlen auf der ganzen Lauffläche blank.

Unterdessen ist der Motor montiert und fräst wieder ohne Stottern und Gebratzel. Seidenfein, wie neu.

So weit so gut. Die Frage ist: Wie lange... ? Zunge raus



Frage: Sieht es nur so aus, oder ist die Paulimot F205-V bis auf den Antrieb tatsächlich baugleich mit der BF20? In dem Fall könnte der Motor dieser Maschine evtl. ohne grosse Anpassungen einzubauen sein?



Geschrieben von Lus am 04.05.2015 um 11:03:

 

So, endlich... Nach weiteren Funkenschlägen und einigen Sätzen Schleifkohlen habe ich einen 0,55kW Motor gefunden und einen passenden FU.

Das originale Ritzel wurde auf 14mm ausgedreht und auf die Motorwelle gepresst & mit Loctite 270 verklebt sowie mittels stirnseitiger Schraube gesichert.

Dann wurde ein Adapterring gedreht, um den Motor auf die Halteplatte schrauben zu können.

Materialkosten: 30.- für den Motor und 65.- für den FU.

Läuft seidenfein! Schon nur das Laufgeräusch ist viel vertrauenserweckender geworden!

Die originale Drehzahlanzeige kann weiter verwendet werden, sie ist "standalone" und nicht mit der Steuerelektronik verbunden, muss nur mit 5V gespiesen werden.

Der Motor macht bei 50 Hz 3000 U/min, für die 5800, die der Originalmotor macht um 3000 U/min an der Spindel zu haben, müsste ich auf fast 100Hz.
Das traue ich mich aber nicht... Hat jemand Erfahrung damit, was man so einem Motor zumuten darf?
Bei 65 Hz habe ich 2000 U/min. Im Moment begnüge ich mich damit, längerfristig werde ich evtl. die erste Getriebestufe noch etwas anpassen.


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Geschrieben von DanielS am 04.05.2015 um 16:24:

 

Ich habe Drehstrommotoren mit 100Hz am laufen.


Mein Tipp wäre jedoch, dass du das komplette Getriebe rausschmeißt. Habe ich so an meiner BF20 gemacht und läuft super. Ich habe auch einen 1,1Kw Motor verbaut, da dieser mehr Power hat. Die 0,55er sind etwas schwach auf der Brust.


Gruß

Daniel



Geschrieben von Lus am 04.05.2015 um 18:19:

 

Hast Du keine Probleme mit dem Gewicht? Also Deine Fräsmaschine, meine ich... großes Grinsen Ich habe auch an einem grösseren Motor rumüberlegt, aber mir Sorgen um die Führungen und um die Bedienfreundlichkeit der Spindel gemacht. Der 0.55kW geht grad so, der FU sitzt ja nicht mit drauf, den habe ich daneben an die Wand geschraubt.
Wenn ich aber noch etwas optimiere, dann muss es mit dem gleichen Motor sein. Evtl. ein Zahnriemenantrieb vom Motor direkt auf die Spindel? Allerdings ist so ein Wechselgetriebe schon noch praktisch, wenn der Motor nicht so kräftig dimensioniert ist...



Geschrieben von Nimie am 04.05.2015 um 19:19:

 

Hallo,

wir haben im Betrieb teilweise Motoren mit 130Hz laufen. Unsere FUs sind meist auch so eingestellt das Max. Frequenz 130Hz sind. Solange die Kühlung stimmt passiert da nix.

Gruß Jochen



Geschrieben von DanielS am 04.05.2015 um 20:05:

 

Das funktioniert alles super. Ich habe meine BF20 aber auf CNC umgebaut. Wenn die Führungen ausgelutscht sind, dann fliegt die Maschine eben auf den Schrott großes Grinsen

Ich lade dir heute Nacht mal ein Bild meines umgebauten Fräskopfes hier hoch.



Geschrieben von Sandokahn am 04.05.2015 um 22:25:

 

Meine "BF20" hat serienmäßig nen Drehstromer drauf und nach mittlerweile 5 Jahren macht die Pauli immer noch was sie soll großes Grinsen



Geschrieben von DanielS am 05.05.2015 um 12:19:

 

Hier ddie versprochenen Bilder meines Fräskopfes.







Gruß

Daniel



Geschrieben von Sandokahn am 05.05.2015 um 20:59:

 

Vorbildlich mit eingestecktem Konuswischer top



Geschrieben von manufa mog am 07.05.2015 um 01:59:

 

Hallo Lus,

könntest Du kurz deine Kühleinrichtung beschreiben ?
ist sie mit Ölzersteubung, wie verstehe ich die beidseitigen Kühlschläuche mit Y, oder täuscht es auf dem Bild ?

Danke und Gruß, Udo



Geschrieben von DanielS am 07.05.2015 um 12:53:

 

Hallo Udo,

ich denke du meinst meine Bilder (Daniel) großes Grinsen . Genau es handelt sich um eine selbstgebaute MMS mit zwei Verschneidarmaturen. Deshalb habe ich hier Y-Verbinder eingebaut. Das Ganze wird über das CNC Programm (Mach3) angesteuert. Ich wollte eigentlich erst vier Verschneidarmaturen einbauen, damit der Färser in jeder Richtung gekühlt werden kann. Ist bei der kleinen Maschine nur nicht so wichtig.

Gruß

Daniel


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