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--- [1:12] Gabelstapler (http://www.rc-baustelle.de/thread.php?threadid=4835)


Geschrieben von Mkuu Tomasi am 10.01.2013 um 14:47:

  Gabelstapler

Ich lese hier ja seit Jahren sehr viel mit, beteilige mich aber nur selten mit Beiträgen. Ich habe aber auch einfach nicht so viele Modelle und häufig liegen die auch unfertig über Jahre in der Ecke, bis es mal weiter geht.
Ende 2011 kam ich auf die Idee einen Gabelstapler zu bauen. Die Bausätze, bzw. Fertigmodelle fand ich irgendwie doof. der Carson-Gabelstapler hat laut Herstellerangabe eine Hubleistung von 200 Gramm, kann also nicht mal eine Coladose auf einen LKW verladen. Da es ja mein Hobby ist, musste ich natürlich alles selber bauen. Am Anfang habe ich mir erstmal ein Lastenheft, bzw. eine Lastenzeichnung (Bild) überlegt.

Die Funktion stand und steht absolut im Vordergrund. Ich habe nicht das Vorbild, welches exakt nachgebildet werden muss.



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 10.01.2013 um 15:29:

 

Klar war, dass ich viel mit Spindelantrieben arbeiten möchte. Angefangen habe ich mit dem Hubmast. Die erste Überlegung war eine Gewindestange in einem Rahmen laufen zu lassen. Auf der Gewindestange sollte ein Klotz hoch und runter fahren. An diesem Klotz sollte später die Gabel kommen. Die Spindel ist eine M8-Gewindestange, die ich in ein Bohrfutter einer Standbohrmaschine eigespannt habe. Mit einer Feile habe ich dann auf den unteren 3 cm die M8 auf runde 6 mm gebracht. Hier sitzt später der Riemenabtrieb drauf.

Kleine Überschlagsrechnung:
1. Um 5 kg zu heben, braucht es ca 50 N
2. M8 hat ungefähr einen Durchmesser von 7 mm. Steigung ist 1,25 mm
=> Übersetzung = Pi * 7/1,25 = ca 17,5
3. Man muss also ein Drehmoment von 50 N / 17,5 * 3,5 mm aufbringen, damit die Gewindestange 5 kg heben kann. Also 10 Nmm. Das ist wirklich nur ganz grob überschlagen. Später kommt es ja noch zu ganz vielen Reibungspaaren und das Drehmoment des Motors muss dann doch wahrscheinlich wesentlich höher sein. Als Antrieb habe ich einen RB 35 1:30 gewählt. Der hat 200 U/min, braucht also bei einer Steigung von 1,25 für 25 cm eine Minute. Das finde ich okay. Das Spitzendrehmoment von 60 Ncm ist ja auch völlig ausreichend :-)



Geschrieben von JensR am 10.01.2013 um 16:33:

 

Zwei Anmerkungen:

Wenn Du nen zweiteiligen Mast hast - wie machst Du das dann mit der Spindel?

Das Spitzendrehmoment ist, wenn der Motor blockiert. Da solltest Du evtl. nochmal gucken.



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 10.01.2013 um 16:57:

 

Der Antrieb machte mir auch ein paar Gedanken. Ich habe das ähnlich überschlagen wie für die Gewindestange.
Ich habe den Getriebemotor HOCHLEISTUNGSGETRIEBEMOTOR 12V/DC 1:18 von Conrad genommen. Der schafft 2,25 Nm und 340 U/min.
Ich habe die Vorderachse angetrieben. Die ist aus Platzgründen leider ohne Differential. Bei einem Raddurchmesser von 70 mm kommt man auf eine Geschwindigkeit von:
340U/min * 70 mm * Pi= 74,7 m/min oder besser von 1,25 m / s. Das finde ich mehr als ausreichend. Reduziert sich ja noch unter Last.

Bei 2,25 Nm kann man auch noch kleinere Steigungen mit nehmen. Bei 10° Steigung und einem Gewicht von 10 kg (Ladung + Gabelstapler) hat man ca: 100 N * sin10°= 17 N die aufgebracht werden müssen, um die 10° Steigung zu schaffen.

Der Motor schafft bei einem Reifenradius von 35 mm.
2,25 Nm / 35 mm = 64 N, damit könnte man theoretisch eine Steigung von 40° schaffen.
-------
Das mag alles sehr theoretisch klingen, hat mir aber geholfen die richtigen Motoren zu wählen. Am Ende werden ganz andere Faktoren rein spielen. Die Reibung wird den Wirkungsgrad noch minimieren.
Fotos vom Stapler folgen! Wollte den Bericht aber schonmal mit der Theorie beginnen.



Geschrieben von mabuse19 am 10.01.2013 um 16:57:

 

Hallo,

wichtig wäre für uns auch noch zumindest der Maßstab in dem du bauen möchtest. 5Kg Hubkraft für z.B. Maßstab 1 : 16 wäre nämlich schon ca. 20t im Original.

Gruß, Matthias



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 10.01.2013 um 17:10:

 

Hallo Jens,

der zweiteilige Mast hat mich lange vor ein Rätsel gestellt. Ich habe es so gelöst.
Ich nenne den einen Teil mal Standmast und den anderen Hubmast. Der Hubmast wird über die Spindel bewegt und gleitet im Standmast hoch und runter. Die Gabel wiederum gleitet im Hubmast und hängt an einer Kette.
Die Kette ist am Standmast befestigt und läuft oben über den Hubmast. Bewegt sich nun der Hubmast nach oben, folgt die Gabel mit doppelter Geschwindigkeit. Ich habe mal was skizziert...
Fotos folgen noch. Muss ich aber erst zu Hause machen.



Geschrieben von JensR am 10.01.2013 um 19:01:

 

Müsste so gehen, denke ich.

Mabuse: Maßstab ist 1:12 laut Thread-Titelzeile, also 8.5 Tonnen.



Geschrieben von Rene1988 am 10.01.2013 um 21:50:

 

Hallo, das mit dem Mast wird schon so gehen, beim Original geht es ja auch so. Noch mal zum Thema Gewicht, beim Stapler-Lehrgang haben wir mal gelernt, das ein Stapler so etwa die Hälfte seines eigenen Gewichtes heben kann. Soll also heissen, das du auf ein Gesamtgewicht von ca. 15kg kommst. Mit deinen 10kg bist du etwas sehr optimistisch.


mfg
Rene`



Geschrieben von JensR am 10.01.2013 um 22:01:

 

Linde 80D hebt 8 Tonnen, wiegt 12 Tonnen.

http://www.suffel.com/Downloads/TB_H50_80_900_BR353_dt_C_0506.pdf

12000/12^3=7kg



Geschrieben von Rene1988 am 10.01.2013 um 22:42:

 

Zitat:
Original von JensR
Linde 80D hebt 8 Tonnen, wiegt 12 Tonnen.

http://www.suffel.com/Downloads/TB_H50_80_900_BR353_dt_C_0506.pdf

12000/12^3=7kg


Augen rollen
Ich sagte ja ungefähr, so als ganz grobe Faustregel für den Staplerfahrer.


mfg
Rene`



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 11.01.2013 um 11:20:

 

Gestern im Versuch hat er 6,7 kg gehoben. Vorher ist leider die Kette gerissen, aber ich habe es dann mit einem Seil vom Lenkdrachen weiter probiert.
Aber das Prinzip funktioniert. Der Stapler wird leichter. Ich werde irgendwo zwischen Fahrersitz und Hinterachse noch Gewichte einbauen müssen.

Ich bereite mal die Fotolovestory vor... Gleich kommen Bilder



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 11.01.2013 um 12:18:

 

Anbei das Bild zum Hebeversuch. Wie gesagt, bei 6,7 kg war Schluss, wobei ich auch einen Modelleisenbahntrafo als Energiequelle benutzt habe. Der kann nicht so viel Strom abgeben wie die Akkus.
Ach, bei mir sieht es in der Werkstatt übrigens immer so aus, wenn ich wüte, äh arbeite...



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 11.01.2013 um 12:43:

 

Auf den Bildern seht ihr den Gabelstapler in Komplettansicht und den Hubmast



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 11.01.2013 um 12:56:

 

Auf den Bildern seht Ihr den Antrieb und die Pendelachse



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 11.01.2013 um 13:01:

 

Und das "Kippsystem"



Geschrieben von Seilbagger am 14.01.2013 um 19:45:

 

Zitat:
Original von Mkuu Tomasi
Gestern im Versuch hat er 6,7 kg gehoben. Vorher ist leider die Kette gerissen, aber ich habe es dann mit einem Seil vom Lenkdrachen weiter probiert.
Aber das Prinzip funktioniert. Der Stapler wird leichter. Ich werde irgendwo zwischen Fahrersitz und Hinterachse noch Gewichte einbauen müssen.

Ich bereite mal die Fotolovestory vor... Gleich kommen Bilder



Hallo,


was für eine Kette ist dir denn gerissen? Es gibt kleine Rollenketten, die müssten das mehrfach halten.

Das Prinzip ist ja richtig, so wurde es früher im Original auch gemacht. Ich würde dir aber empfehlen, den Hubmast im Grundmast und den Gabelschlitten im Hubmast mit Rollen zu lagern. Besonders der Gabelschlitten verkantet sich, wenn auf den Gabeln Last aufliegt.

Die eingebaute Technik und deren Umsetzung gefällt mir übrigens sehr gut.



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 14.01.2013 um 22:09:

 

Ich hatte eine normale Kette benutzt. Also keine richtige Rollenkette. Jetzt habe ich ein Seil verwendet, aber die Rollerkette hört sich viel besser an. Muss ich mal gucken.
Mit dem Verkanten hast Du leider recht. Ich habe die Gabel weiter gebaut und mit Ladung verkantet sie sofort :-(
Da muss ich mir mal Gedanken machen, wie ich es mit Rollen hin bekomme. Das Innenmaß des Hubmasts ist 16,5 mm. Viel Platz ist da nicht...



Geschrieben von Baggerkalle am 14.01.2013 um 22:43:

 

Rollenkette bekommst du bei Conrad , die haben eine schöne kleine .

Gruß kalle



Geschrieben von Kette1zu8 am 15.01.2013 um 00:33:

 

Und bei Mädler gibt´s die noch kleiner, nähmlich mit 5mm bzw. 4mm Teilung!



Geschrieben von Mkuu Tomasi am 15.01.2013 um 16:03:

 

Die von Conrad war mir schon zu groß, aber bei Mädler gucke ich gleich mal. Vielen Dank für die Tipps!
Muss ich Rollen nehmen, um das Verkanten zu verhindern oder würde es vielleicht auch mit Zylinderschraubenköpfen gehen? M3 hätte gut Platz udn die Köpfe haben einen Durchmesser von 5,5 mm und eine Höhe von 4 mm, wenn ich mich nicht täusche.


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