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Geschrieben von tömchen am 30.06.2014 um 10:40:

  Hello again...

Man denkt ja immer, die meiste Bastelei findet in der Winterzeit statt. Von mir dachte ich das auch. Aber in Wirklichkeit ist es so: Irgendwann stelle ich fest, es ist ja gar nicht mehr so weit bis September, und dann treffe ich Udo in Garmisch und will was zum Vorzeigen haben...

So habe ich jetzt eine shapeways-Bestellung mit allen restlichen Achsen-Teilen, auch für die Vorderachse, getätigt - flotte 327€, uff. Und erstmals Schräubchen bei Knupfer bestellt, herrlich...

Die Drehteile für die Achsen haben gewisse Fortschritte gemacht, wenngleich noch keine Verzahnung auf den Zahnrädern ist. Aber für frei drehende Räder würde es - wenn denn die Achshälften mit den Portalgehäusen vernünftig gelötet wären - reichen.

Vorerst mal ein Bild von der Nabe samt Felge. Die zehn Schrauben in der Nabe sind M2, SW3 und die Muttern auf den M3-Radbolzen sind SW4.
Man kann auch schon mal über die Lackierung sinnieren - ich werde vermutlich die zusammengebaute Achse komplett ansprühen. Aber an der Passung zwischen Felge und Nabe wird der Lack immer abplatzen... Bei der Felge genauso, selbst wenn sie pulverbeschichtet ist. Deshalb denke ich zumindest bei der Nabe über eine Art Brünierung nach...



Geschrieben von Sandokahn am 30.06.2014 um 19:27:

 

Dann mußt du etwas Trixen nimm doch einfach von deiner Radnabe noch 1/10 weg von den ersten Paar mm damit es so aussieht als ob smile



Geschrieben von manufa mog am 01.07.2014 um 14:46:

 

Hallo Tom,

na das sieht doch schon mal sehr gut aus...

Die Haltbarkeit einer Pulverbeschichtung solltest Du nicht unterschätzen,
merkt man erst wenn man Sie wieder los werden will, selbst mit Aceton im heißen Ultraschallbad
ist da nicht viel zu machen. Es hilft eigentlich nur noch Sandstrahlen.

Vielleicht sehe ich im September ja dann schon was, was sich dreht.

Viele Grüße, Udo



Geschrieben von tömchen am 03.07.2014 um 10:20:

  Kleiner Teaser...



TOHETEC - der neue Maßstab bei den Großen (nämlich 1:7,2 rotes Gesicht tock )
Wir von TOHETEC haben es uns zur Aufgabe gemacht, SuperScale Unimog-Achsen nicht nur zu zeichnen, sondern auch auf schmutzigen Werkbänken zu bauen. Freude

Genug gescherzt, gestern habe ich nach einem Fehlversuch vor vielen Monaten erneut gelötet... immer noch nicht toll, aber vermutlich jetzt haltbar genug.

Also mal ganz von vorn:
Zum Löten der Achshälften mit Portalflansch und Feder-/Dämpferaufnahme habe ich ein Gestell gebaut, das die gewünschte Geometrie sicherstellt und nichts verrutschen läßt. Siehe Bild. Das schränkt natürlich den Zugang für Lötflamme und Lot ein.
Die dünnen Teile wurden zuerst heiß, aber ich habe mich auf die Verbindung der beiden dicken Teile konzentriert. Danach waren die dünnen Teile von einer dicken schwarzen Kruste aus Flußmittel überzogen, die kein Lot mehr an den Spalt ließ.
Also wieder aufheizen und auseinandernehmen. Ging gottseidank einigermaßen. Alles einzeln sandstrahlen und Lot abfeilen...
Dann folgende Verbesserungen: Das Halteblech für den Portalflansch hat ein Loch, durch das ich mit der Flamme in Portalflansch und Achsrohr reinleuchten kann und so von innen aufheizen, ohne daß währenddessen die Blechteile schon hellrot glühen. Und das Flußmittel habe ich nicht großzügig vor der Montage überall hingestrichen, sondern verdünnt und mit einer Spritze sparsam in alle Spalten gebracht.
Ergebnis: Es bleibt schwierig. Aber ich denke, für dieses Mal reicht es. Noch alle dicken Lot-Tropfen wegdremeln. Ja, und vielleicht mache ich manche Stellen super sauber, gebe nochmal Flussmittel drauf und versuche Nachbesserungen.

So, nächste Woche kommen wohl die restlichen 3D-Teile, dann kann ich mal alle 4 Portal-Außengehäuse bearbeiten, dann die Vorderachse bauen (lechz!) und zuletzt auch mal die Schubrohre und Verstrebungen in Angriff nehmen.

Viele Grüße
Tom.

PS. Sandro, ja, ich werde wohl vom Loch in der Felge die entsprechenden Zehntel wegnehmen. Der Kragen der Nabe hat eh nur 0,5mm Dicke...

Reihenfolge der Bilder:
Gestell
Spritze mit Schlauch (mit Druckluftdosieranlage "Mund")
Achshälften direkt nach dem Löten
Detail Achshälfte rechts (sozusagen der dritte Schuß, langsam gings...)
Detail Achshälfte links (der zweite Versuch)
Weiteres Detail Achshälfte links



Geschrieben von Sandokahn am 04.07.2014 um 00:49:

 

Ich habs schon mal geschrieben... die Unimog-Gemeinde hat definitiv einen an der Leuchte großes Grinsen großes Grinsen großes Grinsen



Geschrieben von JensR am 04.07.2014 um 02:58:

 

...bin schon gespannt, wie sie die Reifendruckregelanlage hinbekommen werden!



Geschrieben von Blaubär am 04.07.2014 um 11:22:

 

[quote]Original von JensR
...bin schon gespannt, wie sie die Reifendruckregelanlage hinbekommen werden![
/quote]

Hallo,
Blutdruckmessgerät ist das Zauberwort. großes Grinsen
Damit möchte ich die Achsen usw. unter Druck setzen.
Für Wasserdurchfahrten.
Die Reifen werden nebenbei aufgepumpt. großes Grinsen

Gruß,
Christian



Geschrieben von manufa mog am 04.07.2014 um 11:57:

 

...mensch, woher hast Du es gewußt ?

ich hatte an eine Bluetooth Lösung mit Servoblase, HighCap und Induktionsladeschleife gedacht
Natürlich mit eigenem Regelkreis pro Reifen..

Gruß, Udo



Geschrieben von tömchen am 09.07.2014 um 10:24:

  Tooooor!

So, nach dem gestrigen Erfolg kann ich eigentlich nur ein Tor zeigen Augenzwinkern

Luft unter dem Differential: 74mm.
Gleich einen fiesen Test für die Präzision durchgeführt: Ein Rad flach auf den Tisch, die Hand auf das obere Rad und den Achskörper dazwischen drehen. Und ja, das taumelt schon ein bißchen. Aber den einzeln laufenden Rädern sieht man nichts an.
Was ich schade finde: Man kann die Räder ein bißchen wackeln. Es muß aber die Luft in den Kugellagern sein, denn sowohl Lager in den Gehäusen als auch das Abtriebszahnrad in den Lagern sitzen wirklich "schmatzend".

Genug gequatscht...


Viele Grüße
Tom



Geschrieben von tömchen am 09.07.2014 um 10:59:

  Und jetzt das making of...

Für die Gehäuse und Flansche der Portalgetriebe habe ich mir präzise Aufspannscheiben machen lassen, die ich in weiche ausgedrehte Backen spanne. Das läuft auch beim wiederholten Einspannen sehr schön. Diese Scheiben habe ich einmal in der Version, daß die Radachse zentrisch ist, und einmal mit Antriebsachse zentrisch. Und ich kann die Gehäuse vor oder hinter die Scheibe montieren und so durch ein großzügiges Loch auch von innen ausdrehen.

Nächste Bilder:
Fertiges Gehäuse
Ensemble mit vorderem Radlager 17x26x5
Zusammengebaut, Abtriebsrad schaut halb durchs Kugellager wie bei Blaubär's Mog
Mit aufgeschraubter Nabe
Verschwindet alles in der Felge...



Geschrieben von Blaubär am 09.07.2014 um 11:36:

 

Hallo Tom,
sehr schön, die Portale sind der Wahnsinn.
Das mit dem wackel kenn ich leider auch.
Ich habe aus 0,05 mm Edelstahl Blech (besser Folie) Ringe gefertigt, um die Lager ganz leicht zu verspannen.

Gruß,
Christian



Geschrieben von Sandokahn am 09.07.2014 um 21:41:

 

Warum so ein Dünnringlager verwirrt
Wegen der Baubreite oder weil ihr keine Extra Radnaben machen wolltet ?



Geschrieben von JensR am 09.07.2014 um 21:47:

 

Das Dünnringlager hat ne statische Tragzahl von 100 Kilo (1 kN), welche Probleme siehst Du da, Sandro?



Geschrieben von tömchen am 10.07.2014 um 10:00:

  Dünnringlager?

Hi Sandro, ich habe einfach das Original-Vorgelege von Mercedes nachgebaut. Das beinhaltet nämlich folgende gute Idee:
Das am Abtriebszahnrad aufgebaute Drehmoment gar nicht mehr erst auf eine dünne Welle leiten und von dort aus mit einer Welle-Nabe-Verbindung auf eine externe Nabe gehen, sondern: Abtriebszahnrad und Nabe direkt mit einem Kranz aus Schrauben verbinden.
Der Kranz hat original 10 Schrauben, als M2er habe ich die im Modell so hinbekommen, daß sie mit dem Schaft durch die 17er Bohrung des Radlagers gehen. Zusammen mit dem Abstützlager des Ritzels im Portal ergab sich nicht mehr als 26 außen...

Anbei ein (copyrighttechnisch wackliges) Bild vom Original-Vorgelege, ich hab's aus einem Beitrag von Blaubär. Wie klein da das vordere Rollenlager ist! Man entdeckt es kaum hinter dem Dichtring. Hat wohl deshalb genug Tragkraft, weil es ein gerades Rollenlager ist. Die Seitenführung als Festlager übernimmt dann wohl das hintere Lager, offenbar ein klassisches Rillenkugellager und erstaunlich groß.

Und ein aktueller Schnitt durch mein vorderes Vorgelege. Der Platz ist ausgereizt. Dichtring gibt es eh nicht, die Aufgabe muß mehr schlecht als recht die Gummidichtung des Lagers übernehmen. Für ein dickeres Lager hätte ich entweder den Platz in der Felge durch höhere Einpreßtiefe vergrößern müssen oder die Lenkachse weiter nach innen setzen.

Viele Grüße
Tom.



Geschrieben von Sandokahn am 10.07.2014 um 10:57:

 

Zitat:
Original von JensR
Das Dünnringlager hat ne statische Tragzahl von 100 Kilo (1 kN), welche Probleme siehst Du da, Sandro?

Nicht wegen der Stabilität ehr wegen den Kosten.



Geschrieben von Sandokahn am 10.07.2014 um 10:59:

  RE: Dünnringlager?

Zitat:
Original von tömchen
Hi Sandro, ich habe einfach das Original-Vorgelege von Mercedes nachgebaut. Das beinhaltet nämlich folgende gute Idee:
Das am Abtriebszahnrad aufgebaute Drehmoment gar nicht mehr erst auf eine dünne Welle leiten und von dort aus mit einer Welle-Nabe-Verbindung auf eine externe Nabe gehen, sondern: Abtriebszahnrad und Nabe direkt mit einem Kranz aus Schrauben verbinden.
Der Kranz hat original 10 Schrauben, als M2er habe ich die im Modell so hinbekommen, daß sie mit dem Schaft durch die 17er Bohrung des Radlagers gehen. Zusammen mit dem Abstützlager des Ritzels im Portal ergab sich nicht mehr als 26 außen...

Anbei ein (copyrighttechnisch wackliges) Bild vom Original-Vorgelege, ich hab's aus einem Beitrag von Blaubär. Wie klein da das vordere Rollenlager ist! Man entdeckt es kaum hinter dem Dichtring. Hat wohl deshalb genug Tragkraft, weil es ein gerades Rollenlager ist. Die Seitenführung als Festlager übernimmt dann wohl das hintere Lager, offenbar ein klassisches Rillenkugellager und erstaunlich groß.

Und ein aktueller Schnitt durch mein vorderes Vorgelege. Der Platz ist ausgereizt. Dichtring gibt es eh nicht, die Aufgabe muß mehr schlecht als recht die Gummidichtung des Lagers übernehmen. Für ein dickeres Lager hätte ich entweder den Platz in der Felge durch höhere Einpreßtiefe vergrößern müssen oder die Lenkachse weiter nach innen setzen.

Viele Grüße
Tom.

OK
ich hätte eben die Sache anders gemacht weil bevor du da ne 8 mm Welle abscherst fliegt dir ehr das Kardangelenk um die Ohren ...



Geschrieben von tömchen am 10.07.2014 um 11:22:

  Kosten

Diese Größe gilt ja nun noch nicht als extremes Dünnringlager, hat mich beim kugellagershopberlin.de knapp 5€ pro Stück gekostet.

Edit: Das waren natürlich die billigsten No-Name Lager, eventuell wäre mit bis zu vierfach teureren namhaften Lagern die Wackelei weg?



Geschrieben von Sandokahn am 11.07.2014 um 00:43:

  RE: Kosten

Nein definitiv nicht so meine Erfahrung vom Getriebebau die preiswerten haben genau so viel Luft wie die teuren, dafür gibt es ja die verschiedenen Klassen.
Ich hätte 2 688er genommen und die Radnabe dann außen auf die Welle gebastelt.
Aber du kannst wie Christian schon geschrieben hat das Lager mit Hassberger verspannen, hält dann aber nicht mehr sooo lange.



Geschrieben von manufa mog am 12.07.2014 um 15:09:

  RE: Kosten

Das mit den Lagern kann ich nur bestätigen, da wo ich Normlager verbauen konnte,
habe ich teure Markenlager genommen und die wackeln genauso.
Bei meinen großen Reifen ist der Hebelarm zum kleinen Lager ja auch ziemlich groß,
ich meine, wackel ich an den Radnaben, fühlt es sich nahezu Spielfrei an, mit angebautem Rad sieht es dann anders aus.

Sandro: Was ist "verspannen mit Hassberger" ?

Tom: Wie das Portalgetriebe in der Felge liegt, ist einfach ein Traum !!!

Die Naben - Ritzel Geschichte ist schon sinnvoll, ich hatte erst 6mm Achsen, hat bis zum ersten Unfall/Absturz vom Berg gehalten.
Der Mog ist mit seinen 12Kg ca. 50cm gefallen und seitlich/schräg auf dem Vorderrad aufgekommen,
da kam der große Hebelarm des Rades wiederzum tragen und die 6mm Achse war krumm.
Jetzt habe ich 8mm Achsen und mußte dementsprechend die Lager wieder verkleinern (6x19 nach 8x19).

PS: Vielleicht sollten wir in Garmisch im Garten ein paar Hartlötübungen machen ?

Gruß, Udo



Geschrieben von tömchen am 16.07.2014 um 11:23:

 

Da bin ich Ingenieur und muß zugeben, daß ich von den Tiefen der Kugellager-Technik wenig Ahnung habe.

Ich weiß nicht, ob das Aufpressen auf ein Welle oder das Einpressen in die Bohrung eine wesentliche Verbesserung bringen würde? Macht man als Modellbauer halt sehr ungern, erstens ist die Demontage dann schwierig bis unmöglich und zweitens bringt man die nötige Genauigkeit nicht her. Wenn man den Lagersitz so lange auf der Drehmaschine bearbeitet, bis das Lager gerade rein- oder draufflutscht, das kann man hinbringen. Aber wer sagt einem ohne genauestes Meßwerkzeug, daß der Lagersitz genau das nötige Untermaß hat, damit man das (zunächst nicht reinpassende) Lager reinpressen kann und danach stimmts genau? Also irgendwie keine Alternative.

Oder wäre folgendes evtl. genau das "Verspannen nach Hassberger"? Lagersitz genau "flutschend" herstellen und dann mit einem Ring aus 0,05er Stahlfolie das richtige Untermaß herstellen? Das könnte ich mir vorstellen.

Was nicht geht: Die Lager axial verspannen, wie es bei den 1:1 Pkw gemacht wird.
Erstens bekommt man natürlich keine geeigneten Kegelrollenlager oder wenigstens Schulterlager. Schon gar nicht so "dünnringmäßig".
Zweitens ist die Geometrie nicht geeignet - die Lager sitzen auf der Innenseite des Portalgehäuses. Zum Verspannen müßte ich die Innenringe auf der Welle axial auseinanderdrücken. So hilft das aber nicht viel gegen das "Kippeln" der kurzen Welle.
(Muß ich vielleicht durch eine Skizze untermauern)
Da müßte ich umkonstruieren und die Lager außen ansetzen. Nach vorne zum Rad kein Problem, nach hinten beim kleinen Lager fast unmöglich. Das müßte man eher durch einen innen angeschraubten Deckring festhalten. Ächz.

Fazit also: Kippelei akzeptieren.


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