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Geschrieben von Seilbagger am 24.04.2012 um 18:48:

  Pendelfederung für Robbe Cargo-Achse

Hallo zusammen,

es sind ja nicht nur alte Hasen hier im Forum, sondern auch viele Neulinge unseres schönen Hobbys. Hauptsächlich für diese ist dieser Baubericht geschrieben.

Die Robbe Cargo-Achse ist für 1:16 eine günstige und auch vernünftige Konstruktion, vor allem dann wenn man mehrere benötigt. Bei einer Doppelachse kommt man aber leider eben mit der Standardbefestigung nicht weit, man benötigt eine Pendelaufhängung. Kann man zwar für viel Geld erwerben, es geht aber auch anders:

1. Vorbereitung der Achse:

Die Oberseite der normalen Federbefestigung erhält auf jeder Seite eine zugesägte Aluplatte. Deren Bohrlöcher werden versenkt. Auf der Unterseite werden zurechtgesägte Winkel angeschraubt. Alle Bohrlöcher gehen durch die bereits vorhandenen Befestigungslöcher der Achse. Wichtig ist, dass die Bohrung im unteren Winkel genau mittig zwischen den beiden Hauptbohrungen sitzt. Der Abstand des mittleren Bohrloches zum Achskörper ist in etwa so, dass die mittlere Bohrung auf Höhe der Felgenunterkante sitzt. Einfach probieren.

Als nächstes wird die korrekte Lage der beiden Achsen zueinander ermittelt. Grund: der Antrieb für die hintere Achse wird vom Tellerrad im Differential der ersten Achse abgegriffen. Man prüft das einfach, indem man die beiden Achse über den Tisch bewegt und dabei eben aufpasst, dass die beiden Wellenstummel zwischen den Achsen gleichsinnig drehen. Ansonsten läuft später eine Achse vorwärts, die andere rückwärts.

In die oberen Achsschalen (sind bereits vom Hersteller leicht angebohrt) habe ich dann mittig eine 2mm Bohrung eingebracht und in diese eine 2 mm Schraube eingesetzt. Innen im Gehäuse und vor der selbstsichernden Mutter jeweils eine 2mm Scheibe zur Sicherheit.

Danach kann die Achse innen gefettet (Klüberpaste) und ringsherum mit allen vorgesehenen Schrauben verschlossen werden.

Fortsetzung folgt.......



Geschrieben von Seilbagger am 24.04.2012 um 19:19:

  RE: Pendelfederung für Robbe Cargo-Achse

Hallo zusammen,

2. Herstellung der Feder:

Im Praktiker-Baumarkt gabs diesen Laubrechen für €4,49. Enthalten sind ca. 4m bester Federstahl in der passenden Breite von 6mm.

Die Teile werden mit einer starken Blechschere abgeschnitten, mittig die Bohrungen angezeichnet und gebohrt.

Im gezeigten Beispiel hat die längste Lage 11cm, die nächste 10 cm, und soweiter, die kürzeste Lage hat 4 cm Länge.

Bei vielen verschiedenen Versuchen die Bohrungen einzubringen hat sich bei mir jedenfalls diese Vorgehensweise als beste und genaueste herausgestellt:

Nix vorkörnen oder vorglühen, sondern einen schrfen 3mm Bohrer in den Dremel und damit kurz anbohren bis eine Senke entsteht. Danach in der Ständerbohrmachine mit 3,5mm Bohrer durchbohren. 3,5mm deshalb, da man später ohne Klemmen die durchgehenden Schrauben reinbekommt. Der 3,5mm Bohrer war übrigens nach Durchbohren der 16 Löcher genauso scharf wie vorher.

Die einzelnen Lagen werden dann in einen Alublock (anderes Material geht natürlich auch) mit zwei Bohrungen passend zu den Bohrungen der Federn und einer genau mittig sitzenden Bohrung zur späteren drehbaren Befestigung am Rahmen eingespannt.

Günstiger gehts nicht.

Fortsetzung folgt.......



Geschrieben von Seilbagger am 25.04.2012 um 18:50:

  RE: Pendelfederung für Robbe Cargo-Achse

Hallo zusammen,


3.untere Lenker und Aufhängung

Die ganze Pendelei besteht aus:

4 Lenkern unten: Diese haben die Aufgabe, die Achsen genau rechtwinklig zum Rahmen zu halten, gleichzeitig sollen die Achsen aber auch hoch und runter sowie quer zur Fahrtrichtung pendeln können. Verwendet werden hier Kugelköpfe mit 3mm Innengewinde. Eine Schraube wird dazu in die Hülse des Kugelkopfes eingedreht, dann der Schraubenkopf abgeschnitten und die zweite Hülse aufgedreht. Wenn man alle bisherigen Bohrungen genau identisch und mittig ausgeführt hat, kann man den zweiten Kugelkopf komplett eindrehen, eine Justierung ist dann auch nicht nötig.

2 Winkel, deren Schmalseiten später unter den Rahmen geschraubt werden. Die Bohrungen müssen natürlich wieder exakt ausgeführt werden. In die beiden unteren Löcher werden die unteren Lenker angeschraubt, in das mittlere Loch wird das Federpaket drehbar gelagert. Die Federn haben keine feste Verbindung zur Achse, sondern liegen nur auf den oberen Platten der Achsrohre auf.


Fortsetzung folgt........



Geschrieben von Kawoom am 25.04.2012 um 18:58:

 

Da kann ich nur 10 Sterne geben!
Top Anleitung!



Geschrieben von Seilbagger am 25.04.2012 um 19:05:

 

Hallo Fabian,

danke



Geschrieben von Marcel2612 am 25.04.2012 um 21:28:

 

Eine wirklich tolle Anleitung, davon sollte es viel mehr geben smile Ich finds super dass du dir die Mühe machst. Darauf werde ich mit Sicherheit zurückkommen, wenn ich mit dem LKW Bau anfange.

Wo gibt es denn die Robbe Cargo Achse mit Durchtrieb?



Geschrieben von Sandokahn am 25.04.2012 um 22:44:

 

Finde ich auch , ne gute Idee großes Grinsen



Geschrieben von CAT 365 am 25.04.2012 um 23:13:

 

Hallo,

Finde ich Super wenn jemand sein Wissen so weiter gibt . fröhlich

Das ist doch mal ne Super Idee .

Mehr davon.

Björn



Geschrieben von Seilbagger am 26.04.2012 um 09:34:

 

Zitat:
Original von Marcel2612
Eine wirklich tolle Anleitung, davon sollte es viel mehr geben smile Ich finds super dass du dir die Mühe machst. Darauf werde ich mit Sicherheit zurückkommen, wenn ich mit dem LKW Bau anfange.

Wo gibt es denn die Robbe Cargo Achse mit Durchtrieb?



Hallo Marcel,

dafür wird die normale Hinterachse genommen. Als Ersatzteil gibt es die normale Antriebswelle mit dem Knochenteil, dem Ritzel und zwei Kugellagern. Diese werden statt dem Gumminoppen eingesetzt. Bestellnummer muss ich raus suchen, reiche ich dann hier nach. Das gleiche System wird verwendet für den Durchtrieb einer Lenkachse.

Natürlich ist das technisch nicht ganz richtig, dass der Antrieb einer zweiten Achse vom Tellerrad der vorigen Achse abgegriffen wird, die Achsen neigen dabei etwas zum "Überkreuzen" (jeweilige Entlastung der diagonalen liegenden Räder), aber das ist im Maßstab 1:16 verschmerzbar. Ist schließlich nicht für Trial gedacht Augenzwinkern



Geschrieben von Seilbagger am 26.04.2012 um 12:41:

 

Hallo zusammen,

das Teil für den Durchtrieb, Bestellnummer Robbe 333 500 29:



Geschrieben von t-paule am 26.04.2012 um 13:38:

 

Das Forum wird immer besser!!! Geile Tipps.

Danke

an

Seilbagger



Geschrieben von Seilbagger am 26.04.2012 um 18:55:

 

Hallo zusammen,

4.Erweiterung des Hauptträgers:

Als erstes werden die schmalen Schenkel der beiden Hauptträger geschmälert, und zwar genau auf die Breite der verwendeten Rahmenträger. Die beiden Teile werden mit 4 Löchern versehen, die beiden inneren werden mit Senklöchern versehen. Wer keinen Senker hat, kann auch mit einem 4mm Bohrer versenken. Natürlich nur leicht andrücken Augen rollen Augen rollen

Zwei weitere Winkel müssen zurechtgesägt und über die Löcher mit den Senklöchern mit dem Hauptträger verschraubt werden. In die Innenkanten der beiden kleinen Winkel rechtwinklige Hilfslinien einzeichnen. Diese erleichtern das genaue Anpassen der Teile.

Die beiden Winkel erhalten dann im Abstand 6mm von oben und 5,5mm aus der Mitte heraus zwei Bohrungen mit 4mm. Das muss aber alles genau angezeichnet und spiegelbildlich identisch sein. Also lieber dreimal messen.



Geschrieben von Seilbagger am 26.04.2012 um 19:06:

 

Hallo zusammen,


5. obere Lenker:

die oberen Lenker haben zwei Aufgaben, einmal verhindern sie ein Kippen der Achsen und zum zweiten müssen sie die Achsen genau mittig zum Rahmen halten.

In die oberen 4mm Bohrungen der kleinen Winkel werden zwei 4mm Gewindestangen eingesetzt, jede Seite mit 4mm Muttern. Zwischen die Muttern kommt eine 5mm Messinghülse. Diese muss sich später spielfrei drehen lassen. Auf die Messinghülse kommt ein 5mm Stellring. In diesen kommt ein 3mm Gewindestangenabschnitt, an dessen Ende wieder ein Kugelkopf soweit eingedreht wird, dass bei eingesetzter Kugel in die am Anfang beschriebene Schraube im Achsgehäuse diese senkrecht steht. Jeweils für vorne und hinten.

Die Gewindestange wird soweit in den Stellring eingedreht, dass dieser fest mit der Messinghülse verbunden ist.

Die erste Aufgabe (verhindern des Kippens der Achse) können die beiden oberen Lenker jetzt schon erfüllen, für die zweite Aufgabe (Halten der Achse in Mitte des Rahmens) sind sie noch zu schwach und müssen noch Diagonalstreben erhalten. Dieser Punkt kommt später, dafür müssen wir dann erst den Lötkolben anschmeissen.



Geschrieben von Seilbagger am 26.04.2012 um 19:21:

 

Hallo zusammen,


Setzt man das Ganze jetzt mal zusammen (es ist noch nichts endgültig befestigt) kann man schon erkennen, um welchen enormen Wert sich die beiden Achsen gegenseitig verschränken können. Der Rahmen liegt absolut gerade und alle Räder haben vollen Bodenkontakt.

Lässt man den hinteren Rahmenabschluss demontierbar, kann man die ganze Konstruktion nach hinten rausziehen.

Fortsetzung folgt.....



Geschrieben von Kette1zu8 am 26.04.2012 um 19:37:

 

Absolut Spitze!



Geschrieben von Seilbagger am 28.04.2012 um 20:02:

 

Hallo zusammen,


die oberen Lenker haben wie schon geschrieben die Aufgabe, die Achsen mittig im Rahmen zu halten. Dafür müssen sie aber versteift werden.

Als erstes wird der Gewindestift in den genau mittig auf der 5mm Hülse sitzenden Stellring eingedreht. Als nächstes wird eine 4mm Messinghülse aufgeschoben und das Ganze rundum verlötet. Danach wird das Kugelkopfgelenk im Innengewinde mit 2K-Kleber (z.B. Pattex Stabilit) ausgefüllt und das Gelenk auf das überstehende Ende der Gewindestange aufgedreht. Zwei Messing U-Profile werden passend abgesägt, die Enden etwas abgeschrägt und zuerst gegen die überstehenden Noppen des Kugelkopfgelenkes mit 2K-Kleber gesetzt. Ist der Kleber ausgehärtet, werden die Enden an der 5mm Messinghülse angelötet. Die Entfernung zum Kugelkopf ist ausreichend um dessen Schmelzen dabei zu verhindern. Anschließend werden die Zwischenräume der diagonalen Streben zu den Kugelköpfen satt mit 2K-Kleber ausgefüllt. Das hält bombenfest.

Bei den Robbe Cargo Achsen werden Knochengelenke für den Antrieb verwendet. Robbe bietet dazu eine kürzbare Welle und einen Wellenhalter mit Kugelmitnehmer an. Passend zum Abstand zwischen den beiden Achsen wird die Welle angepasst.

Fortsetzng folgt.......



Geschrieben von Seilbagger am 28.04.2012 um 20:29:

 

Hallo zusammen,

6.Variationen


Natürlich kann man die oberen Lenker auch anders herstellen, bis hierher war das ein Vorschlag, der auch ohne speziellen Maschinenpark herzustellen ist.

Die Form der dreiecksförmigen Lenker kam beim Vorbild sowieso erst später auf, mit der Verwendung der Weitspaltfedern. Es gibt sogar Pendelfedern aus Kunststoff. Da diese Federn nicht für die seitlichen Führungen der Achsen geeignet sind, musste diese Aufgabe eben ein stabiler Lenker übernehmen. Die früher verwendeten Blattfederpakete griffen an der Auflage zu den Achsen in Führungschuhe ein und hielten diese gerade. Die oberen Lenker konnten daher sehr einfach ausgeführt werden, einzige Aufgabe war die Kippverhinderung der Achse.

Fortsetzung mit dieser Ausführung kommt........



Geschrieben von Marcel2612 am 28.04.2012 um 21:21:

 

Einfach super, da bekommt man direkt Lust selbst loszulegen.
Kannst du noch sagen, wo du die Reifen und Felgen her hast? Die sehen nämlich super aus.

Hier habe ich umgebaute Robbe-Achsen gefunden, mit Durchtrieb und komplett gesperrt. Leider steht nicht dabei wie breit sie sind. Bin mir auch nicht sicher ob sie auf der Panther oder der Cargo Achse basiert. Kann da jemand was zu sagen?

>Achse<



Geschrieben von Seilbagger am 28.04.2012 um 21:41:

 

Hallo Marcel,


zum Loslegen ist das ja auch gedacht....

Die Felgen sind Robbe, die Reifen Veroma. Passt ohne Umbau oder sonstigen Modifikationen.

Die Achse auf dem Bild sieht aus wie Cargo, bin mir aber nicht ganz sicher, da ich jetzt die Pantherachse nicht vor Augen habe.

Allerdings ist die für Trial gedacht, daher komplett gesperrt.



Geschrieben von Marcel2612 am 28.04.2012 um 21:48:

 

Danke für die schnelle Antwort.
Für den Baustellenbetrieb sind gesperrte Achsen doch genau richtig, oder irre ich micht da? verwirrt


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