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--- Woher bekomme ich Planetengetriebe? (http://www.rc-baustelle.de/thread.php?threadid=1766)


Geschrieben von Werner S am 14.11.2007 um 22:26:

  Woher bekomme ich Planetengetriebe?

Hallo Zahnradfetischisten!
Aus gegebenem Anlass möchte ich hier mal ein lockeres Sammelsurium aller möglichen Planetengetriebe vorstellen, die ich in meinen Modellen eingebaut habe. Da die Teile grösstenteils schon länger und unter extremen Bedingungen arbeiten müssen, werde ich immer kurz eine kleinen Bericht dazu schreiben. Natürlich kann und soll hier jede(r) auch seine eigenen Getriebe vorstellen.
Als Erstes ein relativ kleines Getriebe, verwendbar aber bis 1:8. Das Hohlrad ist in Wirklichkeit natürlich breiter und geht über 2 Stufen. Wichtig ist, dass die Aussenflächen der Hohlräder vor dem Einkleben mit Loctite sandgestrahlt werden, sollen sie höchsten Ansprüchen genügen und nicht im Klebesitz durchdrehen.
Es ist auch möglich, das Hohlrad seitlich zu klemmen. Alle Teile sind hart, das Hohlrad kann aber mit HM- Drehmeissel bearbeitet werden. Ein Ausglühen ist nicht erforderlich.

Gruss
Werner




Geschrieben von Jörg B. am 14.11.2007 um 22:52:

 

Hallo Werner,

das Aktuelle Planetengetriebe hat die Artikelnummer 2.606.200.922
Kostet 46,40 + MwSt. rotes Gesicht
Deine Artikelnummer findet die Bosch Ersatzteilliste nicht (mehr) Augenzwinkern
Warum auch immer.



Geschrieben von Werner S am 14.11.2007 um 23:14:

 

Ok, Jörg, gut dass wir dich haben

Gruss
Werner fröhlich fröhlich



Geschrieben von Hendrik am 15.11.2007 um 15:19:

 

Da hätte ich gleich die ersten Fragen: großes Grinsen

Wird der erste Planetenträger dann vom Sonnenrad des Motors angetrieben?

Da das Sonnenrad ja wahrscheinlich nur eine 3mm Bohrung hat,wird es dann auf die Antriebswellle wie beim Motor aufgepresst?

Der letzte Planetenträger ist dann wohl mit der Radnabe verbunden?



Geschrieben von schäufele am 15.11.2007 um 16:51:

 

Zitat:
Woher bekomme ich Planetengetriebe?


Hallo Ihr Tüftler,
ich verbaue im Moment PLG´s aus alten Fahrradnaben.
Was über Jahrzehnte "bergauf getreten" wurde, muss
für ein Funktionsmodell stabil genug sein!
Das ganze vom Schrottplatz! fröhlich
Ausgeschlachtet wurden alte Torpedo 3-Gang Naben.




Daraus verwendet habe ich das Hohlrad, das Sonnenrad und den Planetenträger mitsamt den Planeten.
(vorderer linker Bereich)




Die Teile wurden entsprechend der Anforderung dann bearbeitet....




und wieder zu einer Baugruppe zusammengeführt.




Die daraus entstandene Untersetzung im Turas ist 3,76:1




Ob das ganze dann wirklich funktioniert kann ich im Moment leider noch nicht beurteilen, da das Modell noch im Bau ist.

Schaffts gut
Rainer



Geschrieben von Alucard am 15.11.2007 um 18:55:

 

Hallo Rainer,

das wird bestimmt klappen sieht zumindest sehr gut aus großes Grinsen top



Geschrieben von Werner S am 15.11.2007 um 19:19:

 

Hallo Hendrik,
das Sonnenrad der ersten Stufe befindet sich am Motor(nicht dabei)
Der Planetenträger der ersten Stufe (mit den 4 Stiften) dient als Antrieb, es ist ja hinten wieder ein Sonnenrad drauf. In allen 3 Sonnenrädern ist innen eine 6mm Bohrung. Am letzten Planetenträger sind hinten 4 Laschen, die auf die Bohrspindel gehen. Dazwischen sind aber noch andere Teile, z. B. ein kurzes Stück 8mm Keilwelle mit passender Keilmuffe. Ich habe damit den Längenausgleich im Knickgelenk hergestellt.
@ Schäufele:
Rainer, das wird ein extrem stabiles Teil,schön gebaut. bin gespannt, was die Ketten(platten) da machen.

Gruss
Werner winker winker

Hier noch eine Ergänzung zu Rainer´s Radl :




Geschrieben von Matze am 15.11.2007 um 19:22:

 

Hy,

super Werner, das war eine sehr Gute Idee mit dem Thema.
In unseren Akermännern sind auch Planetengetriebe verbaut. Sind im Dreh und im Fahrantrieb und kommen auch von Bosch. Ich schau mal das ich die Bilder und Zeichnungen ins Netz bekomme.

Gruß

Matze



Geschrieben von Werner S am 15.11.2007 um 21:26:

 

Hallo, weiter geht´s:

Diese Planeten gibt´s wie Sand am Meer . Jeder Billig- Akkuschrauber hat sie drin, in Flohmärkten werde sie um die 5€ gehandelt. Vor dem Zerlegen des Schraubers muss zuerst das Bohrfutter runtergedreht werden, am Boden desselben befindet sich eine Konterschraube mit Kreuzschlitz und Linksgewinde.
Vom Durchbohren des Sonnenrades für Antriebszwecke halte ich nichts, weil selbst bei einer 4mm- Welle nur 3,2 Materialstärke übrigbleiben. Es soll auch in diversen Foren schon Veröffentlichungen gegeben haben, bei denen das Sonnenrad auch noch mit einer Kontermutter "gesichert" war. Eine zusätzlich Zugbelastung an der schwächsten Stelle, gerade mal für ein besseres Standmodell haltbar.
Einen Vorschlag für eine sichere Befestigung ist auf den Bildern zu sehen, der Stift wird entfernt, eine Senkung angebracht (! halbhart)und das Sonnenrad mitsamt dem Teller in einen Halter geschraubt.
Damit wird das Sonnenrad auch sicher in Axialrichtung geführt und kann nicht unbeabsichtigt aus der Verzahnung der Planeten wandern.
Die Billig- Planeten haben einen grossen Nachteil: Bei häufigem Lastwechsel und/ oder starker Beanspruchung lockern sich die Bolzen der Planetenräder. Dieses führt zum frühzeitigen Ausfall der gesamten Einheit. Wer sich was Gutes tun will, lötet die Bolzen hart ein, keine Sorge, das geht hervorragend mit Silberlot und dem richtigen Flussmittel. Leider werden die Bolzen aber durch das Hartlöten weich und nutzen sich ab. Abhilfe bringt eine Kugellagerung der Planetenzahnräder, neben der geringeren Reibung kann mit fast ewigem Leben derselben gerechnet werden. Für Radmodelle bis etwa 30 kg oder Raupenmodelle bis etwa 20 kg verwendbar.

Gruss
Werner winker winker




Für den VOLVO- Dumper A30C habe ich ein Achsteil auf Reserve hergestellt , aber nie gebraucht. Deshalb wurde es irgendwann mal aufgesägt. Das Messingteil im Achsrohr stellt die Verbindung zum Differential dar. Hier sieht man deutlich, das Hohlrad ist nur gelemmt. Durch einfaches Einlegen von O- Ringen kann die Achse wasserdicht gemacht werden. Noch eine Bemerkung: Das Kugellager ganz rechts ist nur für Demonstrationszwecke. Im Modell ist das Sonnerad nicht gelagert, es zentriert sich selbst.




Hier die Befestigung des Sonnenrades. Die Achswelle ist hart mit dem Sonnenradträger verlötet.




Die Spezialisten mögen mein Paint- Gekritzel verzeihen, ich mag´s halt bunt



Geschrieben von drehspan am 16.11.2007 um 08:24:

 

Hallo Werner,

wollte nur ein ganz großes Lob aussprechen. Ist schon Klasse, wieviel Arbeit Du Dir immer wieder machst, um Dein Wissen an andere weiterzugeben. top

Grüße
Ulrich



Geschrieben von Spassbremse am 16.11.2007 um 14:30:

 

Hallo Werner und die anderen Artikelschreiber !

Ein top Beitrag 10 Sterne und es wird nicht mit Tipps hinter dem Berg gehalten ! Davon lebt das Forum !
Danke .
(Mein Modell ist in Arbeit und wird noch vorgestellt.)

Mfg Gerald



Geschrieben von Werner S am 16.11.2007 um 14:31:

 

Grüss Euch , Ulrich und Gerald
Danke für Euer Lob, freut mich besonders, dass es von jemand kommt, die von der Sache eine Ahnung haben. Aber so schlimm ist das nicht, es haben schon Leute ganze Autos in der Mitte durchgesägt, damit die Anderen was zu klotzen haben.

Noch ein Nachtrag zu den F&S Schaltungen: Das Sonnenrad ist bei der Freilauf- Version mit einer Längsbohrung D= 6,6mm versehen, die Rücktrittversion ist Vollmaterial. Die Bohrungs- Version hat den Vorteil, dass aus Platzgründen aussen nur ein Lager eingebaut werden kann, das Andere(Stützlager) kann weiter nach innen verlegt werden. In den Planetenträger wird dann eine Stützwelle eingeklebt oder gelötet. Vielleicht sollte ich dazu eine Skizze machen, das ist schwer zu beschreiben.
Ach ja, eine Frage noch an Rainer : Wie hast Du das Sonnenrad an dem Antriebsbolzen befestigt?

Gruss
Werner winker winker



Geschrieben von Akerman H14B am 16.11.2007 um 21:54:

 

Hallo,
erstmal danke an Werner, der sich hier die mühe gemacht hat.

Ich habe auch noch was hinzu zu fügen. Bei uns sind die 3 Gang naben von F&S nicht so verbreitet, dafür solche von einem eglischen hersteller, Sturmey / Archer, da bei uns die Berge höher sind, ist auch das Getriebe leicht Grösser großes Grinsen , aber vom Aufbau her, ähnlich.
Das hohlrad hat einen Durchmesser von 53mm.

Gruss
Bernd



Geschrieben von Akerman H14B am 16.11.2007 um 21:58:

 

...dann gibt es noch einige Anlasser mit Planetengetriebe, dieses Stammt von einem Anlasser aus einem Iveco Daily. Das Hohlrad hat einen Durchmesser von 64mm und dürfte für 1/8er Modelle zu gebrauchen sein.


gruss
Bernd



Geschrieben von Werner S am 17.11.2007 um 00:19:

 

Zitat:
Original von Akerman H14B
...dann gibt es noch einige Anlasser mit Planetengetriebe



Ach, da hätte ich auch noch was, das ist ein kleines Planetengetriebe aus einem MAN- Schiffsdiesel, habe ihn leider nicht mehr auf´s Bild gebracht......Nein, ohne Spass, jetz wollen wir mal an die kleineren denken.
Es gab vor langer Zeit, vielleicht auch heute noch, einen Stab- Akkuschrauber 2,4V mit abknickbarem Griff. Diese Dinger könnten auch noch auf Flohmärkten zu finden sein. Sie wurden unter allen möglichen Namen vertrieben, u. A. von Praktiker. Es sollen die selben Planeten auch in einem AEG- Akkuschrauber drin gewesen sein, vielleicht ist hier noch was bekannt. Sie sind nach meiner Einschätzung die Kleinsten und mit einigen Abänderungen sehr stabil. Sehr wichtig ist, neben dem (hart) Einlöten der Bolzen, dass das Sonnenrad absolut zuverlässig in seiner vollen Breite mit den zugehörigen Planetenrädern kämmt. Wenn Eigenbau- Felgen verwendet werden, müssten die Getriebe auch für
1: 14,5 zu verwenden sein. Die Bolzen müssen vor dem Hartlöten herausgenommen werden und Bohrung sowie Bolzenvorderteil mit Flussmittel bestrichen werden. Dann unter weicher Flamme eine sehr geringe Menge 1mm- Silberlot von der Rückseite her zugeben. (Siehe Bild 3) Das Lot läuft nach dem Kapillar- Prinzip in die Passung. Trotz jetzt weicher Bolzen ist der Verschleiss derselben bei ausreichender Schmierung sehr gering.
Das Hohlrad kann in der Mitte abgestochen werden, um 2 Stück zu gewinnen , dazu ist aber ausglühen erforderlich, weil vorne ein harter Bereich ist. Werden die Bolzen nicht eingelötet, so sind abrupte Lastwechsel zu vermeiden, bei leichteren Fahzeugen könnte man sich die Löterei sogar sparen. Der Planetensatz eignet sich auch vorzüglich als Mittendifferential, das sogar gesperrt werden kann.

Gruss
Werner winker


Bild 1


Bild 2


Bild 3



Geschrieben von T.A. am 17.11.2007 um 06:59:

 

Hallo, ich habe mir auch mal AP-Achsen für meinen Radlader (1:14,5) gefertigt. Die Planetengetriebe kommen aus gewöhnlichen Baumarkt-Billigakkuschraubern (6,90 - 9,90€). Ich habe schon die verschiedensten Modelle geschlachtet, und es waren überall die selben Getriebe drin.

Gruß Thorsten









Geschrieben von schäufele am 17.11.2007 um 07:05:

 

Zitat:
Ach ja, eine Frage noch an Rainer : Wie hast Du das Sonnenrad an dem Antriebsbolzen befestigt?


Hallo Werner,
Sonnenrad und Antriebsbolzen habe ich am Stück aus der Achse herausgearbeitet. Flexen und drehen (3. Bild von oben).
Bei dem harten Zeugs zeigt es sich halt mal wieder, ob man scharfe Drehstähle in der Schublade hat rotes Gesicht

Wichtig ist der kleine Distanzring, der das Sonnenrad sauber und ohne seitliches Spiel im Hohlrad laufen lässt. Die kleine Fase am Ring muss sein, da sonst ein noch so kleines achsiales Spiel die Zähne verklemmen lässt.

Über eine starre Kupplung mit Paßfeder habe ich dann die Getriebeachse
zum Getriebe hin verlängert, da die Achse aus der ursprünglichen Nabe zu kurz war.

Werner, wie machst du die Pfeile aufs Bild?
Es wäre in diesem Fall schon hilfreich gewesen das ganze genauer zu kennzeichnen.

Grüsse
Rainer



Geschrieben von Astrahirs am 17.11.2007 um 09:55:

 

Hallo Werner,

ich finde deine Ausführungen sehr Intressant mach weiter so! 10 Sterne

Kannst du mir mal ein Bild von dem kurzes Stück 8mm Keilwelle mit passender Keilmuffe aus dem Bosch Getriebe zuschicken ?

Gruß Hirsl



Geschrieben von Werner S am 17.11.2007 um 17:33:

 

Hallo Hirs,
hier die feine kleine Keilwelle. Sie stellt bei der ursprünglichen Akku-Schlagbohrmaschine den Ausgleich zwischen Spindel und Getriebe dar, hält also einiges aus. Der Bearbeitungsweg ist ein wenig kompliziert, damt die beiden Teile auch rund laufen.

Gruss
Werner winker



Fertig eingebaut



Geschrieben von Choeli am 14.08.2008 um 14:46:

 

Hallo

Ich hab da mal eine Frage verwirrt . Ich will das Planetengetriebe komplet selber bauen und fage mich jetzt wie ich den Winkel der Planetenräder ermittle, den je nach Zähnezahl der Zahnräder send es leider nicht 120 Grad bei drei Planetenräder. Hat ihr jemand eine Formel um den Winkel zu berechnen?

Mit freundlichem Gruss
Chöli


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