heini
Hallo zusammen,
nachdem hier in Forum bezüglich des Maßstabes der Größenwahn um sich greift
(Modelle in 1:8, 1:6, etc. sind ja fast schon an der Tagesordnung), nachfolgend ein Baubericht über ein etwas kleineres Modell, das bezüglich des verwendeten Baumaterials mal was ganz anderes ist. Man könnte es auch bei
www.kartonbau.de einstellen, aber da ich neben dem Standmodell auch ein zweites RC-Modell gebaut habe (zumindest Fahren und Lenken), kann man es hier meiner Meinung nach auch vorstellen. Aber der Reihe nach:
Da meine metallbauerischen Fähigkeiten fast 0 sind, ich aber einen Radlader selbst bauen wollte, suchte ich nach einer Alternative. So entdeckte ich einen Karton-Bastelbogen der Fa. Renova für den polnischen Radlader L 34 der Firma Stalowa Wola. Maßstab 1:25.
Anbei einige Fotos vom Original.
Teil 2 folgt.
Bernhard
heini
So nun zum Bastelbogen.
Der käuflich erwerbbare Bastelbogen aus Papier und dünnem Karton besteht aus ca. 20 Seiten und enthält knapp 2.000 Teile (!). Der Bogen ist wirklich sehr originalgetreu und auch kleinste Details sind nachempfunden. Fast alles ist Karton/Pappe - Chassis, sämtliche Aufbauten, Achsen, Anbauteile, Motor-/Getriebeattrappe und auch die Reifen.
Gasfuß
Das ist ja echt mal was total anderes ,hab ich so noch nicht gesehen. Mach weiter so.
Gruß Gerd
JensR
Wahnsinn!
Ich habe in 1:24 Plastikmodellbau gemacht - bin sehr gespannt auf den Baubericht!
CAT 365
Hallo ,
Cool sowas kenne ich noch nicht . Könnte man ja schon fast auf Alu übertragen und dann bauen .
Da bin ich echt Gespannt .
Vg
Björn
Seilbagger
Sowas ist echt heftig. In einem anderen Forum baut einer gerade einen T34 Panzer aus so einem Schneidebogen, der sieht absolut realistisch aus. Ist aber sicher viel Übung angebracht, bis das perfekt aussieht.
mabuse19
Hallo Bernhard,
ich bin ein echter Bewunderer von Kartonmodellbauer, die echt optisch tolle Modelle
"nur" aus Papier bauen. Ich könnte so etwas nicht.
Auf jeden Fall wünsche ich dir Erfolg beim Bau deines Modelles.
Viele Grüße
Matthias
heini
Wie ich schon geschrieben habe, habe ich beide Modelle schon gebaut: Das Standmodell und das Fahrmodell, das auch demnächst fertig wird. Beim Standmodell beschränke ich mich auf das Wesentliche, da es in den einschlägigen Foren ausführliche und reich bebilderte Berichte gibt (werde einen Link dazu setzen). Das Fahrmodell werde ich aber etwas genauer beschreiben, da es - so denke ich - doch ein Unikat ist.
Bernhard
heini
Anbei einige Fotos zum Standmodell. Wem der Bauverlauf genau interessiert, nachfolgend ein Link zu
www.kartonbau.de wo den Radlader jemand wirklich 1A gebaut hat.
http://www.kartonbau.de/forum/renova-hsw...ge/t17622-f163/
In Kurzform:
Es stecken hunderte von Stunden im Modell. Die fast 2.000 Teile müssen ausgeschnitten, mit Karton verschiedener Stärken (0,5 -3 mm) "aufgedopppelt", in Form gebracht und letztendlich zusammengeklebt werden. Alleine die 4 Reifen, die auch ausschließlich aus Pappe aufgebaut sind, bedeuten eine ziemliche "Schnipselei" mit Schneidemesser und Schere. Das schwierige an diesem Bastelbogen (der mit "schwer" bewertet wird) ist, dass es sehr viele Kleinteile gibt (v.a. Motorattrappe), die man mit bloßem Auge nicht mehr richtig sieht (zumindest ich nicht mehr
). Ohne Lupe wird es manchmal ungenau, was sich beim Zusammenbau dann rächt. Beim 2. Modell hatte ich dann eine.
Hubgerüst, Schaufel, Knicklenkung, pendelnde Hinterachse sind auch beim Standmodell beweglich. Erstaunlich ist, wie stabil so ein Modell aus Karton sein kann. Tränkt man 2 mm dicken Karton mit Sekundenkleber bekommt es eine erstaunliche Härte und man kann die Teile erheblich belasten. Dazu aber dann beim Fahrmodell Genaueres.
So nun einige Fotos - das soll dann auch vom Standmodell reichen.
Bernhard
Gasfuß
Sagenhaft ,Hut ab
Gruß Gerd
heini
Danke, Gerd.
Ist natürlich nicht zu vergleichen mit Deinen Meisterwerken - zumindest was die Stabilität, Robustheit und Einsatzfähigkeit betrifft.
Aber bei der Detailtreue kann ich schon mithalten, oder.
Dennoch: Es geht nichts über ein Modell aus Stahl, Alu, etc., mit dem man dann auch richtig arbeiten kann. Ich kann allenfalls Sägemehl "laden"
Gruß
Bernhard
heini
Abschließend noch 1 Foto von beiden Modellen (rechts das Standmodell und links das Fahrmodell). Über das Fahrmodell werde ich dann etwas ausführlicher berichten.
Dave
Da kann man nur Bauklötze staunen O.o
Das plastische (nicht Plastik) Erscheinungsbild ist der Hammer!!!
mog-joe
Sieht sehr gut aus.
Hat irgendwie Ähnlichkeit mit Kaelble Radladern
JensR
*augen reib*
Unglaublich!
heini
Nun ein kurzer Baubericht zum Fahrmodell. Wichtig war mir dabei, optisch nicht vom Bastelbogen abzuweichen, d.h. ich wollte die gleichen Teile verwenden. Chassis bzw. Rahmen sind genauso aufgebaut. Ich habe lediglich im Knickgelenk, bei den Achsen und bei den Achsbefestigungen "verstärkt".
Zu den Achsen: Differentialkorb wie beim Standmodell aus Karton, jedoch verstärkt mit Epoxydharz. Die Achsrohre sind aus Plastikrohre(Durchmesser 7 mm, Wandstärke 1 mm). Zum Innenleben: Da bin ich bezüglich der kleinen Zahnräder bei AFV-Model fündig geworden. Differentiale sind nicht verbaut, sondern es sind Starrachsen (Merkt man natürlich beim Kurvenfahren, dass das Modell etwas über die Außenräder schiebt, aber es hält sich in Grenzen). Verbaut sind in jeder Achse noch 4 Kugellager zur Lagerung der Messingwellen.
heini
Die Hinterachse ist analog aufgebaut. Die Querstreben, zwischen denen die Achse wie beim Original pendelnd aufgehängt ist (auch kugelgelagert), sind aber nicht aus Karton, sondern (ausnahmsweise
) aus Holz angefertigt.
Die Achsen sind optisch wie beim Standmodell - lediglich die Tiefe des Differentialkorbes ist aufgrund des Tellerrad-Durchmessers etwas größer.
Bernhard