[1:8] Liebherr L574

L580
Hallo zusammen, ich würde hier jetzt auch gerne mein Projekt vorstellen mit dem ich mich schon einige Jahre beschäftige.
Bisher habe ich nur Flugmodelle und Hubschrauber gebaut und hier auch nur mehr oder weniger Fertigmodelle oder Bausätze. Mit dem Wunsch mir Ersatzteile selber zu bauen war auch das Interesse für eine Dreh- und Fräsmaschine geboren mit der ich jedoch erst einmal nur CFK-Teile für den Eigenbau eines Mikrokopter (Quatrokopter) hergestellt habe (bis 2010).
Schon im November 2007 bin ich auf der Faszination Modellbau in Friedrichshafen das erste Mal über den Funktionsmodellbau gestolpert und da ich sowieso lieber baue als fliege war das Interesse geweckt und hat mich seit dem nicht mehr los gelassen, vor allem als ich gesehen hatte was mit so einem 1:8 Modell (damals CAT 988F, Liebherr 934 und Volvo A40) alles bewegt werden kann. Somit war der Wunsch geboren auch einmal so ein Modell zu bauen.
Leider liegt mein Wissen über die Metallbearbeitung über 20 Jahre zurück und beschränkt sich auf das halbe Jahr Praktikum auf der FOS.

Auf der Faszination Modellbau 2011 in Karlsruhe habe ich mich dann dafür entschieden einen L580 zu bauen und um es mir „einfacher“ zu machen als Vorbild den L574 von R. N. zu nehmen (siehe Bild). Somit standen folgende Vorgaben fest:
Antrieb: Allradantrieb
Gewicht: 60 Kg Lehrgewicht
Bauzeit: 3 Jahre (ich plante mal für mich 10 Jahre, mal sehen ob es das Forum dann noch gibt oder ob ich doch noch schneller werde) ;-)
Materialien: Aluminium, Messing, Edelstahl, Kunststoff (GFK)
Betriebsdruck: 55 bar
Beschreibung: Kompletter Eigenbau. Das Modell hat einen Antriebsmotor mit 4 Gang Schaltgetriebe, alle Achsen sind Hydraulisch zu sperren. Einen Antriebsmotor für die Hydraulikanlege, einen Antriebsmotor für die Hydraulische Lenkung. Die Antriebsachsen sind mit Außenplanetengetriebe ausgerüstet.

Bevor ich jedoch bei einem Liebherr Verleih in der näheren Umgebung anfragen konnte ob ich dort einen L580 vermessen darf, ergab es sich das in meinem Urlaubsort ein L574 stand. Somit habe ich diesen vermessen und hoffentlich alle wichtigen Maße erfasst. Somit plane ich jetzt das Modell 1:1 nachzubauen und alles so zu übernehmen nur soll es bei mir ein 3 Gang Getriebe werden.
Meine Benutzerkennung müsste somit eigentlich L574 heißen ;-)

Viele Grüße, Jo
Hawkwind
Hallo und willkommen im Forum. fröhlich
1:8er(5er) gibt es hier genug, die Dir bei Deinem Eigenbau helfen können.
Der 574 ist ein nettes Modell.
Ich wünsch Dir viel Spass beim Bauen und ausreichend Hilfe aus dem Forum.
L580
Hallo Felix,
danke schön! Ja die Hilfe kann ich bestimmt gut gebrauchen!
Vor allem wäre ich für Kritik und Verbesserungsvorschläge dankbar, da ich noch nie ein Modell selber gebaut habe. help
Bitte stoppt mich wenn ich auf dem falschen Weg bin.
Doch das meiste ist ja hier schon im Forum gefragt und beschrieben worden… So sollte dem Bau jetzt nichts mehr im Weg stehen. Hoffe ich… rotes Gesicht
Bis jetzt habe ich auch auf alle Fragen sofort eine Antwort bekommen. Vielen Dank dafür! top
Gruß, Jo
L580
Das erste was ich vom L574 hatte waren die Technischen Daten vom Hersteller.
Somit stand für mich fest dass ich mit der Achse und den Rädern anfange. Doch für die Felgengröße brauche ich erst die Reifen. Immer diese Abhängigkeiten! geschockt
Also wurde das alles zuerst bestellt. Das meine erste Drehbank etwas zu klein für 1:8 ist, war vorher schon klar… rotes Gesicht
L580
Die Außenplanetengetriebe kommt aus Fahrradnarben:
L580
Auch das Differential wollte ich selber bauen. Für das Anpassen der Zahnräder wurden diese auf eine Welle gepresst und abgedreht:
L580
Das Sperren des Differentials soll über eine Keilwelle und Keilnarbe erfolgen:
Für das einfädeln zum sperren habe ich 1mm Luft gelassen.
Gruß, Jo
JensR
Also, das sieht doch schonmal super aus!
L580
Für das Planetengetriebe wurde ein neuer Sitz für die Planetenräder gefertigt. Auch hier sind die Abstände der einzelnen Planeten zueinander nicht alle symmetrisch:
L580
Das anpassen des Außen-Zahnkranzes hat richtig weh getan, da die Oberfläche gehärtet ist und einige Bohrer sind dabei drauf gegangen. Auch eine Seite der WSP habe ich dafür geopfert.
Hätte da jemand einen Tipp wie ich das besser bearbeiten kann?
L580
Kopfschmerzen hat mir auch die Wellen-Narbenverbindung gemacht. Bei meinen ersten Zeichnungen wollte die die Zahnräder mit der Welle durch einen Stift verbinden, da dies dann sowohl axial als auch radial an der richtigen Position gehalten würde. Doch auf einer Messe hatte ich noch mal die Gelegenheit mit R. N. zu sprechen.
Er hat mir gesagt dass sein Dumper eine 8mm Welle abgerissen hat.
Meine Berechnungen auf der Grundlage der Excel-Liste von makau.ch haben ergeben dass bei meinen Anforderungen ein Drehmoment von ca. 22 Nm am Sonnenrad anliegen würde.
Durch die Abhängigkeit vom Platz der Lager und der Größe der Zahnräder ist der maximal mögliche Wellendurchmesser bei mir 7mm bzw. 6mm, damit auch das Zahnrad noch genügend Fleisch für ein 3 mm Stift hat.
Da ich aber keine Ahnung davon habe wie ich ausrechnen kann, welches Drehmoment meine 7mm Welle und mein 3mm Silberstahl-Stift aushält, habe ich dies praktisch getestet. Somit habe ich mir anstelle des Zahnrades einen 6-Kant gefräst.
Das Ergebnis: Der Stift hält problemlos 10 Nm. Ab 15 Nm ist er leicht verbogen ab 20 Nm ist er sehr verbogen und ab 25 Nm bricht er.
L580
Somit war die Idee gestorben und ich wollte es mit einem 2x2 mm Keilstahl probieren.
Doch wie kann der gesichert werden, dass er Axial nicht raus rutscht?

Leider hatte ich auch keine Führungsbuchse für eine 7 mm Bohrung. Also habe ich mir diese aus Automatenstahl selber gebaut:
L580
Hier reißt die 6mm Well bei 30 Nm was mir ein zu geringer Sicherheitsfaktor ist und ich mir auch nicht sicher bin wie lange es dauert bis der Keilstahl und die Nut ausgeschlagen sind.
L580
Somit muss ich es ganz anders bauen. Leider waren die Zahnräder schon als erstes in der Länge gekürzt worden, so dass diese für das Differential noch mal neu bestellt werden mussten.
Als nächstes habe ich mich an die Welle für die Achse gewagt. Leider habe ich wie befürchtet das Abdrehen der Keilwelle nicht so toll hinbekommen, da der Drehmeißel entweder die Welle weggedrückt hat oder sich in das Material gezogen hat.
Was habe ich hier falsch gemacht oder wie kann ich das besser machen?
L580
Die Zahnräder aus der Fahrradnabe wurden mit der Flex abgetrennt, auf Länge gedreht und mit Bohrung und Nut versehen, so wie die Wellen:
L580
Als nächstes sollte endlich mit der Achse angefangen werden.
Für das Differentialgehäuse musste die maximale Spanumwandlung angewendet werden, da es kein Rohr mit dem benötigten Durchmesser gab:
L580
und hier entsteht der Lagersitzt für die Antriebswelle:
L580
Da ich kein 4mm Ms58 Platte hatte wurde diese aus einer Stange gefertigt:
G.S.
10 Sterne top top
JensR
Wahnsinn!
Zu den fertigungstechnischen Fragen kann ich Dir leider nicht helfen.

Die gehärteten Zahnräder kannst Du zwar theoretisch weichglühen, dann bearbeiten und danach nitrieren, aber ob das wirklich ohne Verzug geht, da bin ich überfragt.

(Nitrieren führt nicht so zu Verzug wie Härten, deswegen die Abweichung zur Ausgangs-Behandlung.)