tömchen
Hallo zusammen,
nachdem von mir schon ein paar Threads unterwegs sind mit Bauteilen zu einem Unimog in 1:8, fragt man sich vielleicht: Was baut er da? Und baut er überhaupt?
Deshalb hier mal eine Stellprobe der bisher vorhandenen Teile von Anfang 2013: Altes Fahrerhaus und alte Pritsche aus einem
Projekt von ca. 1990-2000, neue Reifen und Felgen.
Mittlerweile ist an neuen Bauteilen immerhin schon der
hartgelötete Rahmen dazugekommen.
Für diesen Winter habe ich mir die
Achsen vorgenommen.
Ach ja, und einen Thread zum
Hauptgetriebe gibt es auch schon, wenngleich ich dieses bestimmt erst im Winter 2014/15 in Angriff nehme.
Anfang 2012 habe ich ernsthaft zu zeichnen begonnen. Das 3D-Konstruieren macht mir großen Spaß, ich finde, das ist wie Basteln ohne Dreck, Geld- und Platzbedarf. Einen Screenshot vom aktuellen Stand gibts hier auch.
Ich will jetzt den ersten Beitrag nicht zu lang werden lassen, in weiteren Beiträgen erkläre ich dann, wie ich zu dem krummen Maßstab komme, was ich insgesamt vorhabe, wann ich fertig sein will etc...
Viele Grüße
Tom.
Kette1zu8
Servus Tom,
ich dachte mir schon so was ähnliches, das du tatsächlich einen Unimog baust...
Und der wird auch bombastisch!
Was das 3D konstruieren betrifft, da geht´s mir genauso! Welches Programm steht dir zur Verfügung?
tömchen
Jaja, genau, es wird ein Unimog!
Aber wieso jetzt genau der?
Das hat sich aus den zur Verfügung stehenden Informationen so rauskristallisiert.
1. Damals (1990) habe ich nach einer Zeichnung des U1300L der Bundeswehr und einem 1:24 Revell-Modell gebaut. Deshalb die lange Pritsche, die davon noch übrig ist.
2. Heutzutage konstruiere ich nach der U2150L-Zeichnung aus einer alten TRUCKmodell-Zeitschrift, zuletzt kamen noch dxf-Daten von einem U2150L und einem U3000 dazu. Schließlich ergab sich wieder der lange Rahmen, mit dem 3250mm-Radstand und dem langen Überhang über die Hinterachse.
3. Allerdings habe ich den Rahmen jetzt schon mit gebogenen Querrohren für die Eventualität einer hinteren Zapfwelle gebaut. Ein U1300L ist es also jetzt nicht mehr, der war mit geraden Rohren ohne jedes Zapfwellengedöns, vermutlich ausschließlich für die Bundeswehr gebaut. Aber ich will ja eher einen kommunalen Geräteträger...
4. Die Spurweite hatte ich ursprünglich auf 1830mm konstruiert (Datenblattangabe zum U1300L). Sie beträgt aber 1725mm für die schwächer motorisierten, älteren. Oder 1930mm für die dickeren wie z.B. U2150L. Oder gar 2000mm bei den ganz neuen.
5. Also habe ich mir mal angeschaut, ob ich die Achsen konstruktiv verschmälern kann. Gefällt mir eh besser, dazu noch schmale Kotflügel und das "hochbeinige" der Portalachsen kommt so schön raus. Und ja, geht. Bekomme ich hin.
6. Und auf dieses Setup aus Radstand und Spurweite passt der U1450L am besten.
@Markus:
Pro/Engineer, momentan Version WF4.
Ich arbeite beruflich damit, nutze aber als einzelner Konstrukteur in unserer Firma mit ziemlich einfachen, orthogonalen und statischen Bauteilen das Potential dieser Software nicht im geringsten aus.
Tatsächlich ist das Unimog-Konstruieren nach Feierabend schon in ausgefeiltere Sphären aufgestiegen als die berufliche Nutzung.
Sehr gut gefallen hat mir z.B. in jüngster Zeit die Simulation der Achsaufhängung mit Kugel, Panhardstab und Stoßdämpfern variabler Länge. Da kann man tatsächlich die Verschränkung schon vorher sehen und ob alle Bauteile kollisionsfrei sind.
Ja, es macht einfach Spaß.
Viele Grüße
Tom.
tömchen
Im Jahre 1990 hatte ich eine Seitenansicht des U1300L vor mir, im Conrad-Katalog die Seite mit den Veroma-Geländereifen 1:8 aufgeschlagen und kam zu dem Schluß, die 155mm Durchmesser sind in 1:8 viel zu groß.
Eine andere Wahl gab es nicht.
Einfach Augen zu und durch, und die großen Reifen akzeptieren, kam mir damals nicht in den Sinn.
Obwohl die meisten 1:8er Unimogs mit großen Reifen nicht verkehrt aussehen, sogar Udo's Sahnestück mit noch größeren...
Heute steht nun die Hütte im Maßstab 1:7,2 da, sieht nicht so übel aus und erspart mir viel Geld und Arbeit. Und steht jederzeit zur Verfügung, um als Motivationsschub auf den Rahmen montiert zu werden. Also bleibe ich bei 1:7,2.
Dafür habe ich bei
AFV wunderschöne Reifen gefunden, Größe 14R20 in 1:8 - das sind dann schon ungefähr die 12,5R20 in 1:7,2.
Ok, jetzt ist die Felge sogar maßstäblich zu klein, das gibt kernig hohe Reifenflanken, wie sie einem Unimog gut stehen. Siehe Stellprobe im ersten Beitrag.
Viele Grüße
Tom.
Blaubär
Hallo,
die Felge ist super.
Wie hast Du die gedreht, bzw ist die aus einem Stück ?
Oder hast Du einen Spezialstahl ?
Gruß,
Christian
tömchen
Hallo Christian,
die Felge ist aus einem Stück.
Ich habe selbst in einer Außen-Aufspannung den gesamten Innenraum ausgedreht, das ging mit der grobschlächtigen Drehe hier in der Firma, denn auf Rundlauf muß man in der ersten Aufspannung ja noch nicht achten.
Die Vorderseite (ohne CNC) selbst zu drehen, hätte bedeutet, mit vielen speziell zurechtgeschliffenen Stählen oder Positionstabellen für die Außenradien zu arbeiten. Und vernünftigerweise hätte man immer mit einer Einstellung alle vier Felgen durchgewechselt, aber die Rundlauf-Wiederholgenauigkeit beim wechselnden Spannen war u.a.S.
Also habe ich mit einer befreundeten Firma ausgemacht, daß sie diese Rohlinge mit einer CNC-Drehe weiterbearbeiten. Ich kann nochmal nachfragen, ob das wirklich so gemacht wurde oder nicht doch konventionell. Sie haben auf jeden Fall auch erwähnt, daß sie einen speziellen Stahl angefertigt haben.
Anbei die Zeichnung... bzw. ein Ausschnitt mit den Haupt-Abmessungen, die Vorderseite ist nochmal extra bemaßt.
Viele Grüße
Tom.
Sandokahn
Noch ein ProE ngineer
Ich steige dieses Jahr Firmentechnisch auf Creo 2.0 auf da ich ja als Selbständiger die Studentenversion nicht mehr benutzen darf.
man sieht auf jeden Fall das du täglich damit zu tun hast und nicht nur hin und wieder wie ich IMHO gibt es nichts besseres vom Funktionsumfang vor allem die Parametrik ist was geiles
ruudi
Hallihallo nachdem euch das 3D konstruieren soviel spass macht und bevor ich mein pc an die wand werf weils nett frag ich mal ganz freundlich ob einer von euch mir was entwerfen kann?
Dankeschön schon mal
grüsse ausm städtle
ruudi
tömchen
na klar n ganzer mobilkran geht ned oder n riesen bagger aber wenns n einfaches Teil is frag einfach mal per PN an oder mach nen eigenen Thread auf
Viele Grüße
Tom.
wink
Wenn Tömchen grad keine Zeit hat kannst mich auch mal fragen.
ruudi
hallihallo
nein nix so schweres, ich hab bloss auf ner Ausstellung so an 3D-Drucker in Action gesehen und da hab ich mir gedacht das könnt ich mal mit den Walzen für mei Schneefräse in1:12 mal probieren
grüsse ausm städtle
ruudi
tömchen
Hallo zusammen, hier hat sich lange nichts getan....
Heute war eine ganz lange Bastelnacht, und ich habe das diesjährige Etappenziel erreicht! (Öhöm, eigentlich war es das letztjährige Etapppenziel, zumindest als Wunsch...)
Die Achsen beinhalten natürlich noch kein einziges Zahnrad oder Kardan, aber tragen schon kugelgelagert die Räder. Das Getriebe war zur Anbindung der Schubrohre unbedingt nötig, es ist aber nur ein Provisorium aus Platten. Ja, und sogar das alte Fahrerhaus habe ich draufgenagelt und sogar die Kotflügel gemäß der geringeren Spurweite im neuen Projekt nach innen gesetzt.
Ich werde das Fahrgestell beim
Modellbautreffen in Mittenwald am 10.8.2014 zeigen, und will gleichzeitig hier Werbung für dieses Treffen machen, das einen Querschnitt durch fast alle Landfahrzeug-Sparten bietet, außer vielleicht Glattbahn-Renner.
Bis dahin bin ich offline, mehr (bessere) Fotos und Diskussion ab Montag.
Ciao
Tom.
manufa mog
Hallo Tom,
ich bin begeistert, es hat vier Räder und sieht aus wie ein Mog, aus Erfahrung ein irres Gefühl
IHN das erste mal auf vier Rädern zu sehen...
Auf dem ersten Foto sieht die Hütte meiner Meinung nach etwas überdimensioniert aus, aber wenn ich mir unseren
U1450 auf dem Werk in 1:1 ansehe bist Du natürlich auf dem richtigen Weg.
viele Grüße, Udo
PS.: Vielleicht baust Du noch schnell ein Lenkservo ein und ich schleppe Dich in Garmisch mit meinem Mog die Berge rauf,
anstatt angenommener 5 Jahre sind wir noch in 2014 gemeinsam unterwegs...
tömchen
Hallo Udo,
ich glaube, 1 Jahr müssen wir doch noch warten... bis Anfang September bringe ich nichts mehr zusammen und ich muß mich erstmal wieder sammeln und an andere Dinge als Modellbau denken...
Obwohl, ich liebäugle schon mit den Stoßdämpfern... ist nämlich ziemlich blöd, wenn man beim Hochheben des Geräts so aufpassen muß, daß die Achsen nicht kreuz und quer unterm Rahmen rumbaumeln.
Mit Stoßdämpfern könnte ich auch mal die realen Federwege und die murksigen Schrägstellungen der Federn studieren - da ist nämlich irgendwie der Wurm drin. Bezüglich der Kotflügel/Radausschnitte ist die Vorderachse eher zu weit hinten, bezüglich Panhardstab und Feder-Einbau eher zu weit vorne. Im CAD stimmen Radstand usw, und mit der daruntergelegten U2150-Zeichnung stimmt auch alles einigermaßen überein. Federn habe ich im CAD allerdings nie gezeichnet.
Nun, ich werde die nächsten Tage mal ein bißchen prüfen, vielleicht noch eine andere DXF-Zeichung eines U2150 im CAD drunterlegen, und mal Fotos vom Fahrgestell ohne Räder und Fahrerhaus bringen.
Viele Grüße
Tom.
tömchen
Hatte mal die Gelegenheit, mit ein bißchen vernünftigerem Hintergrund und Beleuchtung noch ein paar Bilder vom Fahrgestell zu machen, bevor ich es wieder auseinandernehme und an den Einzelteilen weiterbaue...
Viele Grüße
Tom.
tömchen
Ich gleich nochmal wieder,
weiter oben im Thread hatte ich ja das Problem angesprochen, daß die Vorderachse in bezug auf Fahrerhaus und Kotflügel zu weit hinten sein zu scheint, in Bezug auf Federlager und Stoßdämpfer-Aufnahme am Rahmen eher zu weit vorne...
Hab jetzt den Rahmen nochmal mit Tele-Objektiv aufgenommen, für möglichst wenig Verzerrung und Parallaxe. Dummerweise Vorderachse im Bild rechts, anders als bei den zwei folgenden Bildern. Eine Perspektive, bei der die Vorderachse zentrisch ohne Parallaxe erscheint, hätte auch gutgetan... grmpf
Dann ein CAD-Screenshot mit unterlegten vektorisierten Daten einer U2150L-Zeichnung aus einer alten TRUCKmodell. Danach habe ich lange konstruiert. Und man sieht hier, daß Federlager und Stoßdämpferaufnahme eher weiter vorne liegen würden. Grmblgrmpf.
Und zuletzt dasselbe mit unterlegten Daten einer dxf-Zeichnung eines U2150L. Von den Achsen nicht verwirren lassen, die zeichnen wohl einerseits die Räder und Schubrohre maximal ausgefedert, andererseits das Achsrohr und Federteller auf der Achse eher in Normalstellung. Nunja, hier passt alles, kein Wunder, nach diesen Daten habe ich den Rahmen konstruiert.
Muß mich wohl durchschwindeln, und auf den Achsen asymmetrische Federteller anbringen, welche die Federn weiter hinter bringen. Irgendwann muß ich doch mal ein nacktes Fahrgestell von nem echten Unimog erwischen und vermessen, vielleicht eines fernen Tages beim Besuch des Unimog-Museums...
Viele Grüße
Tom.
tömchen
Zur Zeit frickle ich an allen möglichen Baustellen gleichzeitig herum, furchtbar...
Heute war die lange Nacht des CAD (im Büro, drum ist sie jetzt auch zu Ende, ich will ins Bett)
Herausgekommen ist folgender Zwischenstand.
(Ich muß ja leider wegen des krummen Maßstabs von 1:7,2 hier das Rad neu erfinden)
Sandokahn
Wo sind die Hebel für die Heizung
tömchen
Geduld, kommt alles noch. Ich sagte ja "Zwischenstand".
Soll ich die Hebel einzeln mit Servos ansteuern?
Soll ich doch ein Vierganggetriebe bauen, damit die 4 Lämpchen auf der Schaltgassenanzeige einen Sinn haben?
manufa mog
Ha, endlich hast auch Du verstanden worauf es wirklich ankommt !
Ich nehme an das Armaturenbrett wird in 'Einem' 3D gedruckt ?
Aus welchem Material ?
Gruß, udo