Und schon sind wir mitten in einer Grundsatzdiskussion...
Na ja, ich denke, dass Pauschalurteile sowieso immer schlecht sind. Wenn "Büetzer" über "Studierte" schimpfen und umgekehrt, dann kommt sicher nichts Schlaues raus dabei. Weder Leistung für die Firma, noch persönliche Zufriedenheit.
Ich habe schon auf beiden Seiten gearbeitet und dabei beobachtet, dass es meistens (wie so oft im Leben) daran scheitert, dass die beiden Seiten nicht kommunizieren.
Die "Büetzer" werden zu wenig über die Gründe informiert, warum mal etwas so, und dann wieder anders und dann nochmals anders usw. gemacht wird, sehen nur, dass die Arbeitsbedingungen oder Maschinen scheinbar ohne Grund ändern und ärgern sich darüber. Haben dann auch oft dass Gefühl, dass ein Ingenieur keine Fehler machen darf, und manchmal spielt auch eine Prise Neid um den besseren Lohn mit.
Die "Studierten" treffen manchmal Entscheidungen, ohne die Basis zu informieren, was natürlich auch nicht optimal ist. Allerdings ist ihre bessere Stellung in der Firma oder sonst im Berufsleben oft auch teuer erkauft... Es ist nicht immer alles Schokolade, was braun ist!
"Studieren" heisst nämlich Jahrelang verd***** viel büffeln und dabi nichts verdienen.
Oben drücken die Chefs und die Konkurrenz unter den Firmen, unten Motzen die Arbeiter, dazwischen eingeklemmt steht der Ingenieur oder Manager. Und sobald man mehr Verantwortung hat, wird der Job sehr viel anstrengender. Als Büetzer kann man nach gelungenem Tagwerk zufrieden nach Hause, der Feierabend gehört den Modellen und der Familie! Wer studiert hat, kann meistens keine Überstunden aufschreiben. Ingenieur, Manager, Arzt, Professor... die Arbeitswoche startet bei 60 bis 80 Stunden. Wenn etwas fertig werden muss, dann wird einfach gearbeitet, bis es fertig ist. Die Gedanken drehen dabei auch während der Freizeit weiter, Sorgen führen zu Schlaflosigkeit und Krankheiten...
Klar ist:Es braucht beide! Laufen einer Firma die Büezer davon, sthet sie still, laufen die Ingenieure und Manager davon, so bricht das Chaos aus, und sie überlebt auch nicht sehr lange...
Mein Tipp an alle, welche böse Worte gerne böse Worte über die andere Seite schwingen:
"Studiosuse", macht mal eine Woche mit den Büezern mit, bei -15 Grad auf dem Dach oder bei Dauerregen und 2 Grad im Schlamm, "Büetzer" macht mal eine Woche bei den Ingeneuren mit, Sitzungestermine, Druck von oben, von unten, von aussen, ungelöste technische und personelle Probleme versauen den Feierabend. Besucht auch ein paar Vorlesungen an der Uni, fühlt mal wie das ist, wenn der Kopf richtig qualmt und man genau weiss: Wenn ich die nächste Prüfung nicht schaffe, bin ich hier WEG. Und zwar für IMMER. Und die drei Jahre, die ich bis jetzt dafür investiert (Zeit, Geld, Lohnausfall) habe, waren für NICHTS... Und ihr werdet alle merken: Das Leben ist für alle hart!