Hallo
Diese Gedanken habe ich mir alle auch gemacht, keine Angst...
Zu 1:
Die Lagerböcke für das Diff kannst Du nicht sehen, denn die sind noch gar nicht montiert. Momentan "schwebt" das Diff nur auf der Differentialabtriebswelle, denn diese ist aussen zusätzlich gelagert, damit die Lagerung im Diffgehäuse nicht so belastet wird.
Dass aber Axial- oder Schulterlager nötig sind denke ich nicht. Wahrscheinlich werden es Kugellager sein, gleicher Typ wie in der Vorderradnabe meines Bikes. (32/20/8mm)
Für die "Rechner": Max Drehmoment bei 10kg Achslast vorne, Traktor stellt sich auf die Hinterräder: 35Nm an der Radachse, sind 10Nm am Diff, macht am Radius des Zahnkranzes 250N.
Sogar wenn wir die Haftreibung der Zähne aufeinander vernachlässigen und die Kräfte vektoriel zerlegen, kommen wir bei einer Flankensteilheit von 60 Grad auf maximal 125N Axialkraft (entsprechend 12,5kg), was die Lager für einige Zeit (und wir sprechen hier von Kraftspitzen, wie sie sher selten auftreten) aushalten.
Für die "Fühler": Was hält, wenn ich mit meinem Bike den Berg runterdüse, über Wurzeln und Steinblöcke,bei einem Raddurchmesser von 66cm, sollte auch in diesem Diff halten...
Zu 2:
Bist Du sicher, dass Du richtig gezählt hast auf den Bildern, die Sprünge sind ziemlich gross und umfassen gesamthaft einen Faktor 4,5:
3. Gang 60:1 5,7km/h
2. Gang 112,5:1 3,0km/h
1. Gang 270:1 1,3km/h
R.-Gang 180:1 1,9km/h
Der Motor hat genung Drehmoment, dass man im 3. Gang anfahren kann.
Zu 3:
Das ist tatsächlich meine grösste Sorge. Der Keil ist 8mm breit, das Gewinde reicht bis knapp mehr als 4mm in den Keil hinein. Der vordere Teil ist also nicht geschwächt. Trotzdem ist mir auch nicht 100% wohl dabei. 4mm ist keine Altenative, denn dadurch wird die Welle geschwächt und die Aflagefläche für die Zahnräder kleiner. Ausserdem greifen die Kräfte dann weiter innen am Keil an, was sie noch erhöht. Meine Lösung wäre ev. ein Keil, der in der Mitte (dort wo er in der Welle ist) verbreitert ist. Also dann so T-förmig aussieht. Der "Querbalken" des T's ragt in die Zahnräder, der "Fuss" trägt das Gewinde. Dazu müsste ich die Keilnut nach vorne um z.B. 3mm verlängern, das ist aber kein Problem.
Allerdings hoffe ich auch daruf, dass die Kraft hauptsächlich entlang der Kante Welle-Zahnrad wirkt. Wobei diese Kante natürlich mit der Zeit runder wird, und nicht ausgeschlossen ist, dass sich Spannungen ins Innere des Keils übertragen.
Denkt aber daran, dass ich nicht vorhabe, während der Fahrt zu schalten. Ich schalte nur im Stillstand, höchstens mit ganz sanft schleifender Kupplung, damit die nötige Bewegung in die Zahnräder kommt. Da ich nicht mit der Fliehkraftkupplung, sondern mit Scheibenkupplung fahre, kann ich die Kompression der Andruckfeder so wählen, dass das Drehmoment begrenzt ist, falls mal etwas klemmt, und es nicht das ganze Getriebe zerreist.
Das maximale Drehmoment (durchdrehende Räder auf Asphalt/Traktor auf de Hinterrädern) führt zu ca. 35Nm an der Radachse, macht knapp 0,7Nm auf der Ziehkeilachse. Gefühlt: "70 Gramm auf einen Meter" das sollte mit dem Keil machbar sein, zumal es sich um selten auftretende Drehmomentspitzen handelt.
Zu 4:
Habe ich oben schon erwähnt: Erst testen, dann nach einigen Stunden schauen, ob Härten nötig ist. Verzug ist aber auch eine Sorge von mir. Wenn möglich möchte ich also lieber ohne Härten auskommen.
Das Lagerungsproblem ist aber einfach zu lösen: Jedes Zahnrad hat ja einen hohlen Bund, der dazu gedacht ist, dass der Keil darin frei drehen kann, um den Einstig ins nächste Zahnrad zu finden. An diesem Bund kann man das Zahnrad mit einem Dünnringlager umfassen und in einem Lagerbock am Gehäuse abstützen, falls sich die Lagerung auf der Welle als zu verschleissanfällig herausstellt.
Phuuuuu, viel Text... ich hoffe ich habe jetzt an alles gedacht... :-)
P.S. Anregungen, welche zum Gelingen beitragen sind überigens immer willkommen. Egal ob von Kalle,Werner oder wem sonst auch immer. Gewisse Dinge setzt man dann um, gewisse hatte man schon im Kopf, gewisse lässt man bleiben. Als "Vater" des Modells kenn man natürlich gewisse Eigenheiten. Wie z.B. bei diesem die Drehmomentbegrenzung durch die Scheibenkupplung, den elektronischen Schutz des Getriebes (Schaltung blockiert unter Last, Schaltvorgang nur während Stillstand oder mit sanft schleifender Kupplung im tiefsten Drehzahlbereich möglich). Ich weiss, elektronische Lösungen widerstreben einigen von euch, aber diesen Zusatzschutz gönne ich dem Modell...