Seilbagger
Hallo zusammen,
da ich den Faun z.Z. auf Eis gelegt habe (bin mir übers Fahrerhaus nicht ganz im Klaren, geht aber auf jeden Fall weiter), habe ich halt mal ein anderes angefangenes Teil weitergebaut.
Ich wollte ein richtig altes Vorbild nachbauen und bin dabei auf den Henschel 6J1 von 1935 gestoßen. Das Fahrzeug wurde bis 1942 als Pritschenwagen (6J2), als SZM (6J0) und eben als Kipper 6J1 gebaut. Etliche waren auch noch in den 1950ern im Einsatz. Die Motorleistungen sind natürlich nicht mehr mit den heutigen Gegebenheiten vergleichbar, hatte dieses Fahrzeug doch einen 6-Zylinder Lanova-Diesel mit 125 PS. Trotzdem galten diese Typen damals als Schwerlastwagen (Max-Gewicht 2-Achser zu dieser Zeit 14 Tonnen) und waren im Fernverkehr oft mit 2 Anhängern unterwegs, wie sehr viele Fotos beweisen.
Verbaut habe ich wieder einen Alu-Leiterrahmen und die Antriebskomponenten (da noch hier rumliegend) der Robbe-Cargo-Serie.
Die Schenkel des Rahmen-U-Profils habe ich im sichtbaren Bereich auf 5mm geschmälert. Das Fahrerhaus besteht aus 0,8mm Alublech und diversen Profilen.
Seilbagger
Hallo zusammen,
Stoßstange und Kotflügel sind wieder wie beim Faun beschrieben entstanden.
Seilbagger
Hallo zusammen,
so sieht das Fahrzeug im Modell z.Z. aus, Baubericht folgt dann mit dem Baufortschritt...
Matze
Hy Wolfgang,
das ist ja mal wieder ein Faszinierendes Projekt.
Gefällt mir gut dein Vorbild.
Vileicht sollte ich bei Dir mal nen Kurs im Hütten bauen machen
Gruß
Matze
Akerman H14B
Hi,
bei dem Kurs würde ich mich anschliessen
Ist wiedermal eine Klasse für sich, ws du da baust.
Gruss
bernd
jurgen
Hallo Wolfgang,
... und noch ein Klassiker. Ich staune was du da hervorbringst. Hast du noch andere halbfertige Schätze "herumliegen" ?
Ein paar Tips zum Thema Hüttenbau kommen bestimmt gut an. z.B. wie schaffst du es dass die Türausschnitte so schön gerade und winklig werden. Ist das alles Geduld, Ausdauer und Handfräse oder hast du da ein Geheimnis ?
Grüsse Jurgen
Seilbagger
Hallo ihr 3,
danke für die anerkennenden Worte. Das tut gut, weil ich eigentlich selber noch am Üben bin. Manches Teil landet auch schon mal im Ausschuss.
Zur Rechtwinkligkeit der Ausschnitte:
Ich zeichne das Teil auf dem Alublech mit Bleistift an, dann wird dieses mit einer Blechschere ausgeschnitten. Da sich das Blech danach immer verzogen hat, wird es zuerst im Schraubstock wieder gerichtet. Dazu lege ich zwei stabile Aluwinkel zwischen die Backen. Das ganze Blech wird solange abschnittsweise durch die Backen gedrückt, bis es wieder gerade ist. Ausschnitte werden ebenfalls mit Bleistift angezeichnet, in den Ecken mit 2mm Bohrer gelocht und dann mit einer Ministichsäge (Böhler) einfach ausgesägt. Ich säge dabei immer etwas (max. 0,5- 1mm) neben dem Strich, nehme also etwas Material zuwenig weg. Danach kommt das Teil wieder in den Schraubstock, die Bleistiftlinie wird genau bündig zur Backenlinie (wieder Schutz mit stabilem und geradem Aluwinkel) eingespannt und mit einer Feile mit feinem Hieb wird das überstehende Material weggenommen. Das ist das ganze Geheimnis. Eigentlich ist es nur Übungssache.
Der Henschel hat natürlich zudem den Vorteil, dass ausser den Kotflügeln, dem Dach und der Oberseite der Motorhaube nichts rundes zu sehen ist. Einen MAN oder Mercedes Kurzhauber der 50er/60er Jahre stelle ich mir da schon wesentlich anspruchsvoller vor.
Seilbagger
Hallo zusammen,
ein ganzer Nachmittag ging für das Dach im "Schiebermützen-Look" drauf.
Seilbagger
Hallo zusammen,
die erste Tür ist auch schon mal drin. Verwendet habe ich die kleinen Allerweltsscharniere aus dem Baumarkt (Zigarrenkisten/Bilderrahmen) und diese von innen eingesetzt. Man muss dazu aber den Holm soweit einschneiden, dass das komplette Gelenk in einer Flucht mit der Aussenkante liegt. Dann schließt die Tür auch bündig. Die sichtbaren Schrauben werden natürlich noch verschwinden.
Seilbagger
Hallo zusammen,
da die Kippbrücke nur 25cm lang und die Bordwände nur 3cm hoch sind, muss man etwas filigranes und doch stabiles dafür verwenden.
Eine seitliche Bordwand habe ich mal so hergestellt:
3mm Sperrholz wird durch die Kreissäge gezogen, wobei das Sägeblatt nur 1mm aus dem Tisch rauskommt. Damit erhält man die Nuten der Bretterstruktur. Das Brett dann mit 4mm Messing-U eingefasst und die Ecken alle verlötet und verputzt. Danach in die entsprechenden Stellen 1mm Löcher gebohrt und Nietnägel eingeschlagen. Diese werden auf der Rückseite angelötet und danach die überstehenden Spitzen abgeschnitten und beigeschliffen. Sehen jetzt aus wie die im Original verwendeten Schloßschrauben. Fünf Scharniere wie beim Original würde man kaum sauber und leichtgängig hinkriegen. Daher lasse ich diese als Atrappen und lagere die Bordwände nur aussen (Scharnierbeschläge fehlen noch). In die untere U-Schiene sind auf Höhe der jeweiligen Scharniere 1,6mm Splinte eingelötet. Durch diese Splinte läuft eine 2mm Stahlstange, deren äußere Enden später als Lager diesen. Da diese Fahrzeuge keine seitlichen Pendelbordwände hatten, kann man dieses Bauteil eigentlich so herstellen. Vor allem ist dies problemlos herzustellen und auch vernünftig einzupassen.
Seilbagger
Hallo zusammen,
die Kipperbrücke ist aus den kleinen Alfer-U-Profilen (7,5mm) hersgestellt, wiederum verschraubt und verklebt. Da man beim Zusammenbau nicht mehr an alle Muttern drankommt, ich aber auch keine Gewinde schneiden wollte, habe ich in die Bohrungen einfach erstmal Schraube und Mutter eingedreht und die Mutter mit etwas Sekundenkleber benetzt. Danach die Schraube wieder rausgedreht und das darübersitzende Bauteil angebracht. Die angeklebte Mutter hat dabei den Effekt eines Gewindeloches. Das geht ruckzuck. Als Scharniere für die Bordwände sind Splinte umgearbeitet. Diese mussten allerdings erst noch eine Umbauprozedur über sich ergehen lassen. Dazu wird ein solcher Splint leicht aufgebogen über einen 2mm Bohrer gezogen und im Schraubstock wieder zusammengedrückt. Die an der Kipperbrücke befindlichen (eingeklebten) Splinte sind mit 2,5mm etwas weiter geöffnet und lassen dann die in die Bordwandsplinte eingeklemmte 2mm Welle leicht drehen. Diese lässt sich auch wieder ziehen und hält nur durch Klemmung. Vor allem wird das so absolut gerade und leichtgängig.
Seilbagger
Hallo zusammen,
so sieht das dann am Fahrzeug aus. Problem wird sein, dass im Gegensatz zu heutigen Fahrzeugen die Kipperbrücke etwas tiefer liegt. Eine normale Kipperspindel scheidet wohl aus, einmal wegen dem Platzbedarf und zum anderen auch wegen den Kosten. Daher werde ich zum Kippen eine horizontal liegende Gewindestange einbauen.
Seilbagger
Hallo zusammen,
das vorhandene Anhängsel wirkt leider etwas zu wuchtig, deshalb wirds hier auch noch was neues geben.
Seilbagger
Hallo zusammen,
die Kipplager sind aus Massiv-Messing 12x5mm hergestellt. Zuerst wird eine 3mm Bohrung und eine 1,5mm Querbohrung eingebracht. Danach wird eine Seite mit der Säge eingeschnitten und mit der Dreikantfeile ein Schwalbenschwanz eingeschliffen. Die 3mm Bohrung sollte dabei nicht angefeilt werden, damit sich später alles vernünftig dreht. Danach sägt man das nicht benötigte Material weg und bringt das Ganze mit der Feile in Form.
Warum so kompliziert?
Das verwendete Messingprofil passt haargenau in die Führung aus 7,5mm Alu-H-Profil und kann darin verschoben werden. Damit ist sichergestellt, dass alles kerzengerade wird. Mit einer dritten Bohrung im stehengebliebenen Schenkel des Kipplagers kann dann beim Auflegen des Hilfsrahmens der benötigte Seitenabstand genau angepasst werden.
Seilbagger
Hallo zusammen,
Kipperbrücke von unten und von oben. Das Bodenblech bleibt naturbelassen, bei den Bracken fehlt mir z.Z. ein bestimmtes Profil für die Attrappen der Scharnierbeschläge.
Seilbagger
Hallo zusammen,
so sieht das dann aufgesetzt aus:
Seilbagger
Hallo zusammen,
und so mit einem altersmäßig passenden "Spielkameraden":
bastelwastel
Also muß sagen ganz einfach GENIAL
Ich geb Dir
Menck154
Ich als Oldtimerfan muss schon sagen super Modell.
Seilbagger
Hallo zusammen,
hier gings auch mal ein bißchen weiter:
Auspuff, Luftkessel, Scheinwerfer, Winker, Anhängerkupplung, Schmutzfänger etc. vervollständigen das Gesamtbild.
Die Wedico Reifen mussten den weicheren Geländereifen von Veroma weichen, die haben eindeutig mehr Grip.
Die ganze Elektrik (bis auf den Kipperantrieb) ist mittlerweile ebenfalls eingebaut und die ersten Probefahrten haben stattgefunden. Dabei war mir die Originaluntersetzung des Cargo-Antriebes eindeutig zu schnell, weshalb eine zusätzliche Untersetzung von 1:2 die Geschwindigkeit auf ein erträgliches Maß reduziert.